Bericht zum Solarprojekt der Haiti Kinder Hilfe in Port-au-Prince, Haiti vom 14.10 bis 26.10.2014

Logo Haiti

Haiti hat mich recht freundlich am Flugplatz mit Musik empfangen und ich habe schon das Gefühl, dass sich sehr vieles zum Besseren verändert hat, seitdem ich das letzte Mal 1995 dagewesen bin. Es sind nur noch wenige Erdbebenruinen zu sehen.In den Straßen ist ein quirliges, buntes Leben.

Allerdings erinnert das Ganze doch sehr an ein armes Dritte-Welt-Land und man meint nicht, dass die USA so nahe ist. Und man sieht schon auch noch recht „verwegene“ Häuser.

 

20141023_154252 20141023_172659

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier in dem Mädchenheim haben ja manche gar keine Familie mehr. Viele wirken dennoch recht fröhlich, manche aber auch nicht. Man lacht schnell, aber es ist doch auch zuweilen eine gewisse Resignation und tiefe Traurigkeit da. Wenn man nachfragt, ist es oft die wirtschaftliche Lage, die genannt wird. Was in den Straßen von PaP auffällt, dass sehr viele „dicke“ zum Teil gepanzerte UN-Fahrzeuge zu sehen sind.

Der Grund meiner Reise nach Haiti ist, für den Verein Haiti Kinder Hilfe auf deren Heimen in PaP jeweils eine Solaranlage für die Stromerzeugung aufzubauen, denn es gibt oft nur Strom für 3 bis 4 Stunden am Tag.

Die Solaranlagen

André und Phebée managen das Ganze! Sie sind für viele Ideen offen. Phebée ist eine unglaubliche Seele von Mensch.

André und Phebée managen das Ganze! Sie sind für viele Ideen offen. Phebée ist eine
unglaubliche Seele von Mensch.

Wir haben hier auf dem Haus für die Mädchen und dem für die Jungs eine Solaranlage mit jeweils 3 KW Solarleistung und einem Wechselrichter von 2400 Watt eingesetzt. Der Studer-Wechselrichter kann auch auf Netzbetrieb umschalten und auch über Netz die Batterien laden (für die Regenzeit).

Wenn jetzt Stromausfall ist – und das tritt häufig auf -, so tobt hier im Haus lautstark das Leben weiter, was sicherlich den Nachbarn auffällt. Auf der anderen Seite sitzt man halt auch länger vor dem Fernseher. Und die Abende werden auch viel länger. Bei Stromausfall hatte oft das soziale Leben dann auch aufgehört, was eigentlich sehr schade ist. Heute haben wir im Haus für alle Bewohner auch ein Briefing veranstaltet über Energiesparen und was man dafür machen kann. Denn das Ziel ist auch eine gewisse Verhaltensänderung um Energie einzusparen.

Hier der Aufbau der Solaranlage

Hier der Aufbau der Solaranlage

Hier Milhomme bei der Arbeit, die Jungs haben kräftig angepackt.

Hier Milhomme bei der Arbeit, die Jungs haben kräftig angepackt.

Hier soll unter der Treppe alles aufgebaut werden

Hier soll unter der Treppe alles aufgebaut werden

Die 12 Solar-Paneele auf dem Dach des Mädchenheims

Die 12 Solar-Paneele auf dem Dach des Mädchenheims

Übrigens ein phantastischer Blick ringsum

Übrigens ein phantastischer Blick ringsum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Meine treuen Mitarbeiter! Aber meistens sind es viel mehr!

Meine treuen Mitarbeiter! Aber meistens sind es viel mehr!

Es ging immer sehr lustig zu!

Es ging immer sehr lustig zu!

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit diesen Mitarbeitern haben wir dann die 2. Solaranlage auf dem Jungenheim fertig gestellt.

Mit diesen Mitarbeitern haben wir dann die 2. Solaranlage auf dem Jungenheim fertig gestellt.

20141022_223812

Was mich sehr freut, bei den Jungs haben sie etwas ganz nettes geschrieben, als Dankeschön für die Solaranlage.

Was mich sehr freut, bei den Jungs haben sie etwas ganz nettes geschrieben, als
Dankeschön für die Solaranlage.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und als das erste Mal Solarstrom das Haus versorgt, singen alle und tanzen, ein wunderbares Gefühl.

Insgesamt denke ich, dass wir  uns schon ein gutes Konzept überlegt haben, auch mit den Gel-Batterien zum Speichern des Solar-Stroms. Das macht vieles einfacher und sie sind einfach wartungsfrei. Ich habe die Anlage so eingestellt, dass natürlich maximal Solarstrom genutzt wird. In den Batterien wird eine gewisse Notreserve gehalten, damit bei Stromausfall und ohne Sonne auch noch Energie da ist.
An sich ist die Anlage wartungsfrei. Stellt euch mal vor, du baust so eine Anlage in zwei Tagen auf. Und hast wartungsfrei über 20 Jahre Strom in bester Qualität, ohne dass ein Motor knattert oder Stromausfall ist. Und keinerlei Betriebskosten. Sicher, ganz billig war es jetzt nicht gerade, aber es ist auch edle Technik aus der Schweiz, und ich denke dafür hält es auch lange.

Solar-Trockner-Projekt

Für das Solar-Trockner-Projekt ist auch eine Studentin dabei, die sich sehr dafür interessiert (unten in der Mitte). Ich erkläre ihr erst mal alles rund um denTrockner, was sie interessiert aufnimmt. Sie erklärt dann auch den Jungs später genau wie es funktioniert und auch über den Moringa-Baum erzählt sie viel, der hier auch ein Thema ist. Interessiert hören alle zu.

Hier die Einführung in die Technik des Solaren Trockners

Hier die Einführung in die Technik des Solaren Trockners

20141023_232440

 

 

 

 

 

 

Beim Bau des Trockners wird auch kräftig diskutiert. Übrigens, fast alles Material ist Altware, Holz der Versandkisten, Palettenholz etc. Ich muss nur Weniges zukaufen.
Was ich aber auch merke ist, dass die Jungs mit Werkzeugen gar nicht so gut umgehen können. Gerade für den Akku-Schrauber braucht man schon auch etwas Gefühl. Auch die elektrische Stichsäge wird nicht richtig geführt, das sollte ein Junge eigentlich schon beherrschen. Aber es ist jetzt viel Werkzeug da, da können sie bei einem 2. Trockner ja mal weiterüben.

Hier kann man den Rahmen mal gut sehen.

Hier kann man den Rahmen mal gut sehen.

Na, wer hat denn da fotografiert? Das habe ich gar nicht bemerkt.  Hier ist der Trockner schon fast fertig.

Na, wer hat denn da fotografiert? Das habe ich gar nicht bemerkt.
Hier ist der Trockner schon fast fertig.

Der nach unten aufklappbare Auslauf ist eine neue Innovation. Damit kann man den mobilen Rost schön herausziehen.

Der nach unten aufklappbare Auslauf ist eine neue Innovation. Damit kann man den
mobilen Rost schön herausziehen.

Hier nun der Trockner in Produktion mit Mangos. Es freut mich, dass sie gleich angefangen haben.

Hier nun der Trockner in Produktion mit Mangos. Es freut mich, dass sie gleich angefangen haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Meine weiteren Tätigkeiten

Ich sehe dann auch noch einiges, wo ich etwas verbessern kann.

Auf dem Dach die freien Regenwasser-Abläufe zu machen, damit mehr Regenwasser über die Regenrinne in die Zisterne kommt. Außerdem setze ich einen Filter vor die Abgänge, damit nicht soviel Schmutz runterkommt.

Weiterhin habe ich die Toiletten so umgebaut, dass man auch weniger Wasser verbrauchen kann. Die Wasserpumpe ist wieder in Betrieb und damit entfällt das Wassertragen. Allerdings ist das nur eine Versuchs-Phase, mal sehen, ob es klappt.  Aber die Toilettenkästen habe ich dann doch wieder außer Betrieb genommen, denn die gehen zu verschwenderisch mit Wasser um.

Irgendwie kommen die Kids jetzt auch mit allen möglichem technischen Gerät, Handy, Camera, Drucker, Notebooks.  Als ob ich der technische Wunderdoktor bin. Bin ich aber nicht und so muss ich bei einigen Geräten auf Andere verweisen.

Leider herrscht hier auch so eine „Wegwerf-Mentalität“. Ich weise darauf hin, dass man vieles auch gebraucht verkaufen kann.  Zwei Rechner und einen Drucker konnte ich zumindest mit Leben füllen. Ich hoffe, dass sie diese Rechner dann auch mal den Mädels geben.

20141025_143355

Es schaut aus wie eine Schulklasse, aber hier hat die Gemeinschaft Sant Egidio ihren wöchentlichen Treffpunkt. Die machen hier eine ganz wertvolle Sozialarbeit, wir haben sie besucht und es gab auch einen regen Austausch mit dem Leiter des Jungenhauses und den Sant-Egidio-Leitern. Vielleicht ergibt sich daraus etwas.

 

Also, ich fühle mich sehr wohl, das Essen ist Haitianisch und schmeckt, ein bisschen wenig Gemüse,  aber viel Reis!  Die Unterbringung Super! Am Sonntag haben wir mal einen schönen Ausflug nach Down-Town gemacht, dann auf den Berg, wunderschön! Ich finde es hat sich alles mächtig verbessert (1995 war ich schon mal da) und die Menschen wirken nicht mehr ganz so depressiv, eher ziemlich cool. Das bunte, quirlige Leben ist schon eine Augenweide und ich sehe auch viel Grün in der Stadt. Allerdings klagen auch viele Menschen. Man sieht halt in der Glotze das reiche amerikanische Leben, das ist eine ganz andere Lebensrealität.

Was mich besonders gefreut hat, mein langjähriges Patenkind Hervé tauchte plötzlich hier auf. Er ist ein stattlicher junger Mann geworden, der Medizin studiert hat. Wir haben uns viel unterhalten, das sind unbeschreibliche Freuden.

Am letzten Tag lade ich alle noch ein zum Pizza essen und trinken und es ist noch ein sehr schöner Abschied mit schönen Worten. Ich habe noch Zeit, mich mit den Jungs auch intensiver über interessante Themen zu unterhalten. Es ist schön zu hören, dass sie sehr redliche Ziele haben (z.B. ihrer Familie zu helfen…).

Ich denke und hoffe, die Mitarbeiter haben etwas gelernt, wie eine Solaranlage aufgebaut ist. Sie haben gelernt mit verschiedenen Werkzeugen umzugehen wie Bohrmaschine, Elektro-Stichsäge etc. Sie haben auch gesehen, dass man aus Altholz (Paletten und Kisten) durchaus noch sinnvolle Sachen herstellen kann, wie z.B. einen Solaren Trockner. Sie haben gelernt was ein Solar-Trockner ist und wie man ihn bauen und nutzen kann. Sie haben vielleicht verinnerlicht, dass man mit den Ressourcen (Strom, Wasser, Werkstoffe) sparsam umgehen sollte.

Insgesamt war es wirklich eine wunderschöne Zeit und es hat wirklich alles ganz toll geklappt. Ich bin mit allem rechtzeitig fertig geworden und hatte auch noch etwas Zeit zum Ausprobieren.  In beiden Häusern wurde ich äußerst freundlich und dankbar aufgenommen. Eine kurze, aber sehr intensive Zeit.  Ich kehre mit sehr vielen intensiven Eindrücken zurück.

Hier noch eine Email die mein Herz sehr berührt: „…votre absence nous a fait beaucoup de mal, lorsque vous étiez avec nous, nous étions parfaitement heureux, surtout avec vos plaisanteries, vos travaux. Ta présence en Haiti a été pour moi une chance, parce que j’apprends beaucoup de vous. Nous vous remercions beaucoup et nous vous aimons….. »

Übersetzung in etwas so :

„… Ihre Abwesenheit hat uns sehr geschmerzt. Wenn Sie bei uns waren, waren wir vollkommen zufrieden, vor allem mit Ihren Witzen, Ihrer Arbeit. Ihre Präsenz in Haiti war eine Chance für mich, weil ich eine Menge von Ihnen lernen konnte. Vielen Dank und wir lieben euch ….. “

26.10.2014, Stefan Schranner

Frau-Holle-Weg28

97084 Würzburg

Germany

fon +49 931 72353

mobile +49 152 54690448

e-Mail: StefanSchranner@yahoo.de www.alternative-technologie.de www.alternative-technology

RUNDBRIEF Sommer 2014

Liebe Freunde der Haiti Kinder Hilfe,

seit dem letzten Rundbrief vom November 2013 gibt es einiges zu berichten. Im November haben wir vom Kauf der 2 Häuser in Port-au-Prince berichtet. Während eines langen Aufenthalts in Haiti im Februar-März 2014 haben wir sie bewohnt und voller Leben erlebt und sind begeistert. Die Heime sind geräumig, hell, angenehm und den Bedürfnissen gut angepasst. Alle Jugendlichen fühlen sich darin sehr wohl und haben das zum Ausdruck gebracht. Sie haben sich sehr bedankt. Heim der JungsDie Jungs

 

 

 

 

 

 

 

Im Heim der Jungs wurde die Umzäunung durch eine hohe Mauer ersetzt, wie es leider in Port-au-Prince nötig ist. Die Jungs haben uns erstaunt: sie bedankten sich ganz besonders und ausdrücklich für diese Mauer, die ihrer Sicherheit dient und für die Tatsache, dass wir sie „erdbebensicher“ haben bauen lassen (sie ist aus Ytong, ein sehr leichtes Material). Da haben wir gesehen, wie Ihnen das Erlebnis des Erdbebens von 2010 noch in den Knochen steckt.

Dass die Jungs sehr gern und gut Fußball spielen ist schön, aber dass sie den ganzen Garten zum Fußball-spielen nutzen, hat uns nicht begeistert. Es wächst kein Grashalm mehr! Wir haben mit ihnen vereinbart, dass ein breiter Streifen – durch einen Zaun geschützt – begrünt und ein Gemüsegarten angelegt wird. In einem Land, wo so viele hungern, finden wir wichtig, dass die Jugendlichen lernen, Gemüse anzubauen.

Im Mädchenheim ist jetzt ein „richtiges“ Büro. Phébée, unsere langjährige Mitarbeiterin, die die meiste Schreibarbeit und die Buchhaltung perfekt macht, strahlt. Sie hat einen Schreibtisch, Regale und einen Schrank. Die Arbeit ist dadurch sehr erleichtert. Die Mädchen

Alle Kinder bekommen, wenn sie Geburtstag haben, eine kleine Summe, um mit den Anderen feiern zu können. Die Mädchen haben 7 Geburtstage zusammengelegt, um ein großes Fest während unseres Aufenthalts veranstalten zu können. Was uns besonders gefreut hat, ist die Tatsache, dass sie ein Gedicht und ein Lied auf die Haiti Kinder Hilfe gedichtet haben. Bei jedem Aufenthalt bemühen wir uns, ihnen den Verein näher zu bringen. Es soll für sie nicht eine anonyme Geldquelle irgendwo in Deutschland sein. Sie sollen wissen, dass da Menschen sind, die sich für sie und ihren Werdegang interessieren und einsetzen. Zum ersten Mal haben wir gespürt, dass es in dieser Richtung Fortschritte gibt.

André und Phébée

An dieser Stelle wollen wir Ihnen André Paul, unseren neuen Hauptverantwortlichen in Haiti, vorstellen. Mit 7 Jahren hat er im Rahmen eines anderen deutschen Vereins durch eine Patenschaft anfangen können, in die Schule zu gehen. Als er nach Jahren und einem abgeschlossenen Chemiestudium ein Praktikum in Deutschland machte, lernte er seine Patin kennen. Bei ihr sah er verwundert Fotos von sich an der Wand. Sie zeigte ihm einen Ordner, in dem sie all seine Briefe, seine Fotos und Zeichnungen aufbewahrt hatte. Er merkte zum ersten Mal, dass da eine Person an seinem Leben teilgenommen hatte und nicht ein anonymer „Geldhahn“ ihm Schulausbildung und Studium ermöglicht hatte. Sein Werdegang und diese Erfahrung sind natürlich sehr wertvoll für seine Arbeit mit all den Jugendlichen, die die HKH unterstützt. Die Wochen, während denen wir mit André Paul zusammen in Haiti gearbeitet haben, waren fruchtbar und die Stimmung im Team war sehr gut.

————————

Das Team wird weiter großartig durch Professor Hérold Toussaint unterstützt, dem wir hier ganz besonders danken.

Da die HKH sich zum Ziel gesetzt hat, die Kinder nach Möglichkeit zu behalten bis sie durch einen Beruf ihr Auskommen haben, werden die Heimkinder immer älter! Es sind fast nur mehr Jugendliche und junge Erwachsene da. Die meisten gehen noch zur Schule, einige sind in der Ausbildung.

Die meisten haben leider recht unrealistische Vorstellungen davon, was sie „später tun“ wollen. In Haiti gilt Abitur machen und studieren als das Erstrebenswerteste und Wertvollste, leider mit der dazu gehörigen Vorstellung, dass alles Andere „niedrige Arbeit“ ist, vor allem alles Handwerkliche. Das hat zur Folge, dass alle Rechtsanwalt, Agronom, Pilot, Krankenschwester oder Arzt werden wollen. Unser Team wird viel Zeit und Arbeit investieren müssen, um mit den Jugendlichen realistischere Pläne für ihre Zukunft zu machen, um Ausbildungsplätze, Lehrstellen, Studiengänge, Lernmöglichkeiten, Praktika…. für alle zu suchen und ihnen dann auch dabei zu helfen, eine Arbeit zu finden. Das ist die große Herausforderung der nächsten Jahre. Die WG-Jungs

Die Wohngemeinschaft der großen Jungs war eine Freude.

 

8 Jungs – oder besser junge Männer – wohnen zusammen in einer Wohnung im selben Stadtviertel wie die 2 Heime. Einer studiert im zweiten Jahr Jura, 2 sind in der vorletzten Gymnasiumklasse und werden im Sommer die erste Abiturprüfung ablegen. Wenn sie diese bestehen, werden sie nächstes Jahr mit der Schule fertig sein. Einer lernt schreinern in der Lehrwerkstatt der Salesianer und die anderen gehen zur Schule. Die Jungs organisieren sich selbständig und teilen alle Arbeiten. Sie verstehen sich ziemlich gut. Die Vier, die aus Cité Soleil stammen, dem schlimmsten Slum von Port-au-Prince, haben zwar oft das Gefühl, aufgrund dieser Herkunft benachteiligt zu werden, aber das Team schafft es immer wieder im Gespräch alles gerade zu rücken. Dieses Problem ist bei den Heimkindern auch vorhanden. Es fordert unserem Team viel Geduld und Einfühlsamkeit ab. Es gibt regelmäßige Treffen und Besprechungen, bei denen jeder seine Probleme vorbringen kann.

Die Ältesten aus dem Heim der Jungs werden ab dem nächsten Schuljahr das Heim verlassen und in die WG einziehen. Ein erster Schritt in Richtung Selbständigkeit.

Wir haben auch alle Externen gesprochen. Zwei haben Schwierigkeiten mit ihrem Studium und es mussten Lösungen gefunden werden. Die anderen machen ihren Weg.

——————————–

Die HKH unterstützt mit Heim- und Schulpatenschaften das Waisenheim und die dazugehörige Schule in Cap-Haïtien, wo Schwester Godelieve wohnt und arbeitet. Im Unterschied zu unseren Heimen in Port-au-Prince sind unter den mehr als 100 Kindern viele kleine Kinder. Die neuen Erzieher

Lachendes Mädchen

 

 

 

 

 

 

 

 

Ganz neue Erzieher, 6 Frauen und ein Mann, die sehr engagiert und kompetent sind und die vom deutschen Verein Oikos e.V. bezahlt werden, kümmern sich um die Kinder. Sie erhalten regelmäßig eine Fortbildung durch erfahrene Pädagogen eines französischen Vereins. Man merkt, dass die Kinder nun besser betreut werden, dass sie in der Freizeit Anregung haben. So haben wir das erste große Karnevalsfest dort erleben können. Die Erzieher hatten mit den Kindern viele Tänze und Vorführungen einstudiert. Schwester Godelieve kümmert sich wie eh und je um die Kleinsten und betreut sie liebevoll. Die meisten sind in einem recht schlechten Zustand, wenn sie im Heim ankommen.

Sr Godelieve + die KleinenOhne Titel-1

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Lehrer der Waisenheimschule, die inzwischen mehr als 500 Schüler zählt, haben eine Fortbildung durch erfahrene französische Lehrerinnen erhalten und der Unterricht ist viel lebendiger als früher geworden.

So kann man sagen, dass diese Kinder, auch die kleinsten unter ihnen, die gerade ein Jahr und ein halbes Jahr alt sind, obwohl sie keine Eltern mehr haben, doch Chancen auf ein gutes Leben haben.

In Cap haben wir auch Familien besucht, für deren Kinder bei der HKH Schulpatenschaften bestehen. – Im Slum Shada und an den Hängen am Ortsrand herrschen unbeschreibliche Zustände! Es ist für uns immer wieder verblüffend zu sehen, dass Menschen so leben und dass Kinder unter solchen Umständen lernen können!

Schule auf dem LandNotunterkünfte

 

 

 

 

 

 

 

In der Schule des Armenviertels Carrefour Aztèque in Port-au-Prince, die von der Taubertäler Hilfsgemeinschaft gebaut wurde und die von der HKH mit Patenschaften unterstützt wird, ist wie in allen Schulen für Kinder aus sehr armen Verhältnissen die Vorschule sehr wichtig. Im Kindergartenalter haben da die Kleinen die Möglichkeit, sich mit Dingen, Begriffen, Haltungen, Wörtern vertraut zu machen, die zuhause unbekannt sind. Das wird ihnen das spätere Lernen erleichtern.

Die Schule hat eine Küche. Jeden Mittag bekommen die Kinder eine warme Mahlzeit. Es ist oft die einzige des Tages. Sie nehmen sie in den Klassenzimmern ein, weil kein anderer Platz zur Verfügung ist.

Alle Schüler leben in improvisierten Zelten, in Notunterkünften, in Hütten aus Planen und Blech, die von den Hilfsorganisationen geschenkt wurden, in den Ruinen ihrer Häuser, die vom Erdbeben zerstört wurden oder in groben Hütten aus Hohlblocksteinen, meist ohne Fenster. Die Familien der Schulkinder haben uns für die Unterstützung durch die HKH ihre Dankbarkeit deutlich gezeigt.

———————————————-

Es gäbe noch viel zu berichten:

–          Von einer Fahrt zu einem See, wo wir in Einbäumen, die für uns wie Museumsstücke aus der Antike aussahen, zu Schulen gefahren sind, die aus einem Blechdach auf dünnen Pfosten bestehen und wo die Lehrer ehrenamtlich arbeiten.

–          Von einer Fahrt in den Süden des Landes, wo ein seit 40 Jahren ansässiger Belgier uns an seinen Erfahrungen und seinem immensen Wissen über Land und Menschen hat teilhaben lassen. Er wird mit unseren Jugendlichen Gesprächsrunden machen, wenn er in Port-au-Prince ist.

–          Von Schwierigkeiten mit der Verwaltung und anstrengenden Begegnungen in Ministerien in Port-au-Prince .…und… und….

Wir sind zufrieden zurückgekommen. Es war nicht alles leicht, es gibt natürlich Probleme und Schwierigkeiten, aber die Projekte der HKH und die durch sie unterstützten haitianischen Projekte sind alle in einer sehr guten Entwicklung begriffen.

In Deutschland haben die Unterstützer der HKH auch viel zuwege gebracht.

Der „Arbeitskreis Schule“ hat viel gearbeitet und die Wanderausstellung, die er vorbereitet, wird ab Herbst zur Verfügung sein. Zögern Sie nicht, sich an uns zu wenden, wenn sie eine Möglichkeit sehen, auf diese Art die HKH bekannt zu machen!
Die „Containermannschaft“ hat wieder einen Container beladen. Unsere beiden Heime sollen je eine Photovoltaikanlage bekommen, denn die Stromversorgung in Port-au-Prince ist eine einzige Katastrophe. Alle Teile sind bereits im Container und ein großzügiger deutscher Fachmann wird auf eigene Kosten im Sommer nach Haiti fliegen und alles aufbauen.

Wir sind dankbar und freuen uns darüber, dass auf der Mitgliederversammlung, die Ende Mai stattfand, neben Claire Höfer und Alois Vogg, die in ihren Ämtern bestätigt wurden, Monika Hofmann als drittes BGB-Vorstandsmitglied gewählt wurde und neben Robert Heinze, der in seinem Amt bestätigt wurde, Rosi Blume und Helma Maydl als neue Beisitzerinnen in den Vorstand gewählt wurden.

Wir suchen natürlich weiter nach ehrenamtlichen Mitarbeitern.

Wir sind dabei, die Homepage zu verbessern. Wir hoffen, bald einige kleine Filme, die auf der MV gezeigt wurden, auf youtube setzen zu können, so dass jeder, der es wünscht, unsere Haiti-Projekte erleben kann. Es lohnt sich also, ab und zu auf die Homepage zu gehen und zu schauen, was es Neues von der HKH gibt!

Allen Freunden, Spendern, Paten, Mitarbeitern, Engagierten, Schülern, Lehrern, Kindern, Eltern und Vereinen, die uns helfen sagen wir herzlich Danke!

 

Für den Vorstand
Claire Höfer

 

Haiti – Impressionen aus erster Hand am Gymnasium Gröbenzell

Prof. Hérold Toussaint ist Haitianer, und zwar einer, den man in seiner Heimat kennt. Jetzt hielt er am 19.03.2014 am Gymnasium Gröbenzell für die zehnten Klassen einen Vortrag über die aktuelle Situation in seiner Heimat.

Herr Toussaint HaitiEingeladen wurde er, weil er unter anderem für die Haiti Kinder Hilfe arbeitet, die vom Gymnasium seit langem mit Patenschaften und verschiedenen Hilfsaktionen unterstützt wird.

Toussaint berichtete von extremen Unterschieden zwischen den wenigen Reichen und den zahlreichen Armen und bedauerte, dass ein starker Mittelstand fehlt, der für Stabilität sorgen könne. Auch fehle in Haiti eine klare Gewaltenteilung, so dass das Land nicht richtig funktionieren könne. Mangelnde Gesetzestreue sei eine weitere Ursache für die schwierigen Lebensumstände vieler.

 

Er selbst wurde einmal gekidnappt und war vier Nächte lang eingesperrt.
Trotzdem stellte er bei seinem Vortag fest, dass durch die zahlreichen Hilfen, die seit dem Erdbeben im Januar 2010 ins Land geflossen sind, einiges schon besser geworden ist, wenn auch langsam.

Toussaint erlebte das Erdbeben während seines Unterrichts, seine Schüler zogen ihn aus den Trümmern heraus. Anschließend lebte er zwei Monate im Zelt, weil sein Haus zerstört war.

Er erzählte auch von Waisen oder Halbwaisen, die unter schwierigsten Lebensumständen ihren Alltag gestalten müssen und auf Hilfe von außen angewiesen sind, die aber dennoch ihr Lachen nicht verloren haben. Ja, man könne arm sein und dennoch lachen, aber es sei schwer.

Was das Verhältnis von Männern und Frauen anbelangt, dominieren die Männer die Gesellschaft, die Frauen haben wenig Einfluss, obwohl viel auf ihren Schultern lastet.

80% aller haitianischen Akademiker verlassen das Land, nur 20% bleiben – Toussaint gehört dazu.

Toussaint gab unseren Schülern einige Lebensüberzeugungen mit, die er leidenschaftlich vortrug:

1. Il ne faut jamais se désespérer (Man darf nie aufgeben) !

2. Il y a toujours une vie à sauver (Es gibt immer ein Leben zu retten) !

3. Evitez le suicide, choisissez l´espérance (Bringt euch nicht selbst um, sondern habt Hoffnung) !

4. Avoir, ce n´est pas négatif, mais il faut partager, être solidaire (Zu haben ist an sich nicht negativ, aber man muss teilen, solidarisch sein).

Zitat Boris Hackl (stellv. Schulleiter des Gymnasiums Gröbenzell):
Es ist wichtig, sich immer wieder zu fragen, wie es den Menschen außerhalb unseres Lebensumfelds geht. Vieles relativiert sich dann, wenn man von ihnen hört – es macht uns demütiger und dankbarer.

http://www.gymnasiumgroebenzell.de/index.php/ansprechpartner/schulleitung/7-news/270-haitiimpressionenausersterhand

Bericht über einen jungen Mediziner (April 2014)

Hôpital de Cap-Haitien Klein

Bei unserem Aufenthalt in Haiti im Februar-März 2014 haben wir einen Jungen Mann besucht. Er ist in den Heimen der Haiti Kinder Hilfe groß geworden. und hat seine Schullaufbahn und auch sein langes Medizinstudium von der HKH bezahlt bekommen, teilweise im Heim und am Ende in der Wohngemeinschaft der HKH wohnend. Er wird von allen Jugendlichen der HKH sehr geachtet, ist ein großes Vorbild und wird von allen liebevoll und respektvoll „Docteur Hervé“ genannt. Als er in Port-au-Prince war, kam er alle 2 Wochen in jedes der Heime der HKH und sah die Kinder, die irgendein Wehwehchen hatten. Er machte eine „Vordiagnose“ und entschied, ob jemand zum Arzt musste oder ob eine Salbe genügte. Unsere Verantwortlichen trauten sich oft nicht, diese Entscheidung zu treffen und schickten für Lappalien Kinder zum Arzt oder in die Sprechstunde ins Krankenhaus. Das war teuer. Sie hatten aber Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen, was man verstehen kann. Jetzt hat die HKH in Port-au-Prince einen Vertrauensarzt, der alle Kinder betreut.

Hervé ist loyal, sehr zuverlässig und vertrauenswürdig. Er hat seine letzte Prüfung im Sommer 2013 bestanden und ist seitdem an einem Krankenhaus im Norden des Landes tätig. Das gehört noch zu seiner Ausbildung und er wird natürlich weiter von der Haiti Kinder Hilfe unterstützt.

Er kam einen Nachmittag zu uns und wir sind einen Vormittag zu ihm ins Krankenhaus, in dem er arbeitet. Herve Klein

dem er arbeitet.

Hervé schilderte uns ganz genau und ausführlich, was er macht und wie diese 2 Jahre der praktischen Ausbildung am „Hôpital Universitaire“ aussehen. Im ersten Jahr ist er Assistenzarzt (franz.: „interne“ ).   Er arbeitet im Krankenhaus und innerhalb von 12 Monaten macht er 11 verschiedene Abteilungen durch: Innere Medizin (2 Monate und all die anderen jeweils 1 Monat), Dermatologie, Pneumologie, Ophtalmologie, Pädiatrie, Gynäkologie, Urologie, Chirurgie, Notfallmedizin, Orthopädie und UMF (Unité de Médcine Familiale = Familienmedizin). Er lernt sehr viel.

Mehrere Personen bestätigten uns, dass die Bezahlung der Ärzte in dieser Phase ihrer Ausbildung in diesen Universitätskrankenhäusern sehr wenig und sehr unregelmäßig ist und dass oft gar nicht bezahlt wird! Die Unterstützung ist also absolut notwendig.

Hervé macht einen sehr zufriedenen Eindruck.

Über ihm ist der „médecin résident“ (Oberarzt) und drüber der „Chef de service“ (Chefarzt) .

Der Chef de service ist wenig da, viel öfter in seiner Privatklinik. Der Résident ist viel da. Wenn der „Interne“ (= Hervé), der derjenige ist der die eigentliche Arbeit macht, eine Frage hat, wendet er sich an den Résident und wenn ein Problem ist oder eine schwierigere Frage, rufen sie den Chefarzt.

Jeden Morgen macht er die Runde der Patienten, dann einen Bericht an Résident und Chef. Da wird er von den beiden befragt und geprüft und sie erzählen aus ihrer Erfahrung, bringen ihm viel bei. Es klingt ganz gut.

Hervé arbeitet entweder von 7:00 bis 19:00 Uhr oder von 19:00 bis 13:00 Uhr. Am 1. März hat er in der orthopädischen Abteilung angefangen. Die ist ein wenig geruhsamer, weil weniger Notfälle und die Nächte ruhiger sind.

Hervé mit Schwester Godel Klein

Nach diesem Jahr wird er für ein Jahr „Résident im sozialen Dienst“ sein

(man wird da ausgenutzt, kaum oder nicht bezahlt) und kann in irgendein Krankenhaus des Landes versetzt werden.

Es ist schön, ihn so zufrieden zu sehen. Er mag, was er macht.

Als wir ihn fragen, was für Fälle ihn am meisten beeindruckt haben, sagt er, dass er in der Dermatologie Menschen gesehen hat, die so schlimm ausgesehen haben, dass er sich‘s vorher nicht hätte vorstellen können.

Wir besuchten ihn im Krankenhaus. Es sieht von außen ziemlich sauber aus. Sogar teilweise richtig schön.

Hervé wird von seinen Kollegen „Der-der-die-Arbeit-der-anderen-macht“ genannt. Viele sind nämlich so, dass sie, sobald ihr Dienst vorbei ist, sofort das Krankenhaus verlassen und nach Hause gehen. Oft sind aber Menschen von weit hergekommen, sind Stunden gelaufen, um einen Arzt zu sehen. Hervé sagt, dass er das nicht aushält, dass sie nach Hause geschickt werden, ohne vom Arzt empfangen worden zu sein… er bleibt und übernimmt die Leute. So sind seine Tage sehr voll und sehr lang. Aber er ist zufrieden. Das merkt man ihm an.

Und das verdankt er der HKH und denjenigen, die sich für diese 2 Jahre verpflichtet haben, ihn zu unterstützen.

Er hat uns gebeten, allen ein Riesendankeschön zu sagen. Irgendwann wird er die Zeit finden, selber zu schreiben. Aber zur Zeit ist es nicht drin. Er muss dafür in ein Internetcafe… zu einer Zeit, wo es in der Stadt Strom gibt. Diese Zeiten sind selten und vor allem nicht vorhersehbar.

Bericht in den Aichacher Nachrichten am 11.02.2014

Aichach-Friedberg Einen Euro im Monat kann Kilian gut von seinem Taschengeld abgeben. „Das geht locker“, sagt der Neunjährige. Auch seine Klassenkameraden aus der 5 b am Aichacher Deutschherren-Gymnasium sehen das so. Jeder von ihnen spendet künftig einen Euro im Monat, hat die Klasse beschlossen. Damit finanziert sie eine Patenschaft für ein Kind in Haiti. Auch die übrigen vier fünften Klassen wollen in den nächsten Jahren je ein Kind in dem karibischen Inselstaat unterstützen. Dass sie etwas tun wollen, war für die Kinder nach einem Besuch der Haiti-Kinder-Hilfe an der Schule schnell klar. Der Klingener Alois Vogg, der Schatzmeister des Vereins, und Frank Höfer hatten von den Lebensbedingungen in dem karibischen Inselstaat erzählt. Haiti zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Schon seit 1982 versucht die Haiti-Kinder-Hilfe deshalb, dort zu helfen. Sie unterstützt Schulen für Kinder, die sonst kaum die Möglichkeit hätten, die Schule zu besuchen. Dort bekommen sie auch eine warme Mahlzeit – oft die einzige des Tages. Der Verein betreibt auch zwei Heime und unterstützt junge Menschen beim Besuch von weiterführenden Schulen, beim Studium oder einer Ausbildung. Das schwere Erdbeben im Januar 2010 hat die Not zusätzlich verschärft. Ihre Patenkinder suchen sie sich selbst aus Der Vortrag hat bei den Kindern Eindruck hinterlassen. Zum Beispiel bei dem zehnjährigen Julian aus der 5 a: „Mich hat besonders berührt, dass die in so Hütten leben.“ Katharina, ebenfalls zehn Jahre alt, fand schlimm, „dass die so mager sind“. Ihre Klasse, die 5 b, unterstützt künftig Claudy Jean-Paul. Den 15-Jährigen haben sie sich selbst ausgesucht. Die 5 a wird Pate von James Romelus, 14 Jahre alt. Das Patenkind der 5 c ist der 15-jährige Dieune Faustin, das der 5 d heißt Weed-love Lizaire und die 5 e sammelt Geld für Sheelove Louisius. Diese fünf wollen die Aichacher Schüler über die nächsten Jahre hinweg begleiten. Alois Vogg ist vom Engagement der Schüler begeistert. Solche Patenschaften gibt es bereits seit Jahren an der Grundschule Eurasburg und an den Gymnasien in Gröbenzell bei München und Schrobenhausen. Lehrerin Birgit Hüllen bringt die Idee an die Schule mit aus der Lenbachstadt Schrobenhausen, von dort kennt sie die Haiti Kinder Hilfe. An ihrer neuen Schule, dem DHG, hat sie den Kontakt zur Haiti Kinder Hilfe hergestellt und die Patenschaften initiiert. Besonders gut findet sie, dass es bei der Haiti-Kinder-Hilfe mit Alfons Vogg einen Ansprechpartner gleich in Klingen gibt. „Die Kinder waren sofort von Anfang an mit voller Begeisterung dabei“, sagt sie. Die Aktion erfülle außerdem eine Forderung des Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes: Die Schule soll demnach nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden. Das tut die Aktion in den Augen von Direktor Gerhard Haunschild vorbildlich. Ihn freut das Engagement der Schüler. „Ich unterstütze das voll und ganz“, sagt er. „Das ist Werteerziehung.“ (bac)

 

Bericht Dezember 2013

Milhomme Marie-Maude

 

Guten Tag,

wie geht es  Ihnen ? Maria Maude  und ich, Milhomme  wenden uns mit dem Bericht von November und Dezember an Sie. Wir kommen beide von Marouge und sind im 8. Grund-schuljahr. Maria Maude ist sechzehn Jahre alt und ich bin siebzehn.

Professor Toussaint hatte am 1. November ein Treffen mit den Jungen und am 2. November mit den Mädchen.

Im Laufe des Novembers haben Herr Gottberg und Herr Allers die Heime und die Jungen der WG besucht. Es waren einige Reparaturen in unseren Heimen nötig.

Anläßlich des Geburtstages von Gardy, Stéphane und Ernson haben die Jungen ein großes Fest am 14. Dezember bei sich organisiert. Nach Aufforderung des Komitees der Jungen haben die Mädchen und die Jugendlichen der WG  daran teilgenommen. Wir haben getanzt, gesungen und Gedichte deklamiert. Das Fest ist gut organisiert gewesen und wir waren glücklich an diesem Tag zusammen zu sein.

Die Leitung unserer Schule hat am 20. Dezember ein Fest organisiert. Es gab einen Schönheitswettbewerb und unsere Mitbewohnerinnen, Alexandra und Kerlyne, haben jeweils den ersten und den zweiten Platz gewonnen.

Die Jungen haben an einer Fußballmeisterschaft teilgenommen, in deren Verlauf sie drei Siege errangen. Während des Endspiels, bei dem wir mit einem Spielergebnis von 5 zu 1 Toren führten, ist ein Streit entbrannt und der Schiedsrichter ließ uns nicht weiterspielen. Wir waren sehr enttäuscht, weil wir die Trophäe gewonnen hätten. Wir warten nun auf die Entscheidung des Bundes.

Für die Ferien sind viele von uns in ihrer Familie gewesen. Mit der kleinen Gruppe, die in den Heimen blieb, haben die Verantwortlichen eine Exkursion nach Fermathe organisiert. Es hat uns gefreut, das Museum mit den historischen Monumenten und den Park mit den Tieren zu besuchen, nach Boutilliers zu fahren, um den schönen Blick auf Port-Au-Prince zu geniessen. Es war wirklich schön dort! Wir sind zufrieden und im Namen der Jugendlichen sagen wir  ein herzliches Dankeschön an den Verein für diese gute Freizeitveranstaltung.

Ein Glückliches Jahr für Sie alle und bis bald !

Bonjour,

Comment allez-vous? Marie Maude  et moi, Milhomme  sommes ici pour vous présenter le journal de Novembre et de Décembre. Nous venons tous deux de Marouge, nous sommes en 8ème année fondamentale. Marie Maude a seize ans et moi, dix-sept ans.

Le premier Novembre, le professeur Toussaint a eu une rencontre avec les garçons et le 2 Novembre avec les filles.

Au cours du mois de Novembre messieurs Gottberg et Allers ont visité les foyers et la communauté des garçons.

Il y a eu quelques réparations dans nos maisons.

A l’occasion de l’anniversaire de naissance de Gardy, Stéphane et Ernson, les garçons ont organisé  une grande fête chez eux le 14 Décembre. Sur l’invitation du comité des garçons, les filles et les jeunes des communautés y ont pris part. Nous avions dansé, chanté, déclamé des poèmes. La fête a été bien organisée et nous étions heureux d’être ensemble ce jour-là.

La direction de notre école a organisé une fête le 20 Décembre. Il y a eu un concours de beauté et nos camarades du foyer Alexandra et Kerlyne ont remporté respectivement la première et la deuxième place.

Les garçons ont participé à un championnat de football au cours duquel ils ont remporté trois victoires. Pendant le match final, tandis que nous menons sur un score de 5 buts à 1,  une dispute est éclatée  et l’arbitre n’a pas pu continuer. Nous étions très déçus puisque nous allions gagner le trophée. Nous attendons la décision de la fédération.

Pour les vacances, beaucoup d’entre nous ont été dans leur famille. Avec le petit groupe qui restait dans les foyers, les responsables ont organisé une excursion à Fermathe. Nous étions contents de visiter le musée avec des monuments historiques et le parc avec des animaux, d’aller à Boutilliers pour admirer une belle vue sur Port-au-Prince. Il fait vraiment beau là-bas ! Nous sommes satisfaits et au nom des jeunes, nous disons un grand merci au comité pour ce bon moment de loisir.

Heureuse année à vous tous et à bientôt!