NACHRICHTEN aus Haiti und BERICHT über Schwester Paésies Projekte für die Kinder der Slums von Port-au-Prince für die Zeit von August 2023 bis Januar 2024

Claire Höfer hat dankenswerter Weise einen aktuellen Bericht der Arbeit über Sr. Paésies Projekte zusammengestellt. Darin erfahren wir über den Tagesablauf der Kinder in den Heimen, deren Schulalltag, die Gestaltung der Wochenenden mit Gottesdienst, Kunstunterricht, Spiel, Fußball und Ausflügen. Leider hat sich an der schlimmen Situation der Bandenkriege nichts geändert. Mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen wird gearbeitet, es wird ihnen geholfen mit dem Erlebten und den Verlusten umzugehen. Dabei hilft ein großes Angebot an kreativen Möglichkeiten die sich Sr. Paésie ausdenkt, damit Kinder wieder staunen und lachen können. Laden Sie hier den ausführlichen Bericht als PDF herunter (ca. 4 MB)  

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Rundbrief Sommer 2019

Liebe Freunde der Haiti Kinder Hilfe,   Dieses Jahr bekommen Sie den ersten Rundbrief sehr spät: mitten im Sommer!  Das hat verschiedene Gründe, unter anderem solche, die mit der Entwicklung unserer Projekte in Haiti zu tun haben. Es hat sich viel getan seit dem letzten Rundbrief! Nach unserer Rückkehr aus Haiti im Februar gab es sehr viel innerhalb des Vorstands zu besprechen, zu bearbeiten und zu entscheiden. Auch mit unserem Team in Haiti mussten wir viel organisieren. Wir sind um die modernen Kommunikationsmittel sehr dankbar, die uns ermöglichen, so gut und zeitnah mit allen möglichen Personen in Haiti in Kontakt zu sein, so dass eine gute Arbeit möglich ist. Wie im vergangenen Jahr sind viele unserer jungen Leute im Laufe der letzten 12 Monate flügge geworden – mehrere in der ersten Hälfte von 2019. Alle mit einer fertigen Berufsausbildung, die meisten entweder mit einer festen Stelle versehen oder mit einem kleinen selbständigen Business. Es sind  schöne Erfolge, über die wir uns freuen und auf die wir stolz sind. Während unserer diesjährigen Reise haben wir vieles getan, um vorzubereiten, was nach diesen Jugendlichen  kommen soll. Alle jungen Frauen im Mädchenheim stehen ab dem Sommer 2019 auf eigenen Füßen, so dass für dieses Haus eine neue Nutzung festgelegt werden musste. Im Jungenheim wohnen noch 9 Jungs zwischen 17 und 24, die uns auf jeden Fall noch eine Weile brauchen. Drei davon stecken gerade voll im Abitur. Wir haben eine Lösung gefunden, die uns begeistert und hoffentlich bei unseren Mitgliedern und Unterstützern Zuspruch finden wird: Unser Mädchenheim wird ab Anfang Juli ein Heim für Straßenkinder sein und ca. 25 dieser Ärmsten der Armen unter den Kindern Haitis beherbergen können. Vielleicht haben Sie den diesjährigen Film auf unserer Webseite angeschaut, dann haben Sie in dem letzten Abschnitt Schwester Paésie „kennengelernt“. Sie wird dieses neue Heim in dem Haus unseres bisherigen Mädchenheims leiten. Neben mehreren anderen Projekten für Slumkinder betreibt diese tatkräftige französische Nonne in einem kleinen  Häuschen in Cité Soleil, dem größten Slum von Port-au-Prince, ein Heim für Straßenkinder. Das Häuschen in Cité Soleil beherbergte 13 Kinder und platzte aus allen Nähten und es war bisher unmöglich, weitere Kinder aufzunehmen, obwohl der Bedarf sehr groß ist. Alle diese Kinder haben auf der Straße gelebt, ohne festen Schlafplatz. Sie bettelten oder versuchten irgendwie an Essen zu kommen. Alle haben Schlimmes erlebt. Meistens brachte dann jemand sie zu Schwester Paésie. Sie haben uns ihre Geschichte erzählt und mancher brach in Tränen aus, als er uns erzählte, dass er da bleiben durfte. So überwältigend ist für diese kleinen Kinder (manche sind erst 6 Jahre alt) die Erfahrung, ein Zuhause zu haben. Am ersten Juli war die Übergabe und am zweiten sind die ersten 19 Jungs eingezogen. Nach ein paar Tagen kamen noch sechs dazu, alle Vollwaisen, alle bisher ohne feste Bleibe und auf der Straße lebend. Die HKH hatte noch alle Betten der zwei Wohngemeinschaften und alle Betten der Mädchen, so dass jeder ein Bett vorgefunden hat —eine vollkommen ungekannte Erfahrung für diese Kinder, die, wenn sie Glück…

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Ein Filmbericht von Claire und Frank Höfer über die Situation in Haiti im Januar 2019

Claire und Frank Höfer waren im Januar 2019 in Haiti und haben ihre Eindrücke und Erfahrungen in einem Film zusammengefasst. In knapp 30 Minuten bekommen Interessierte einen eindrucksvollen Einblick in den haitianischen Alltag sowie einen Überblick über die Entwicklung unserer Projekte und der Hilfe vor Ort im vergangenen Jahr. Um diesen Film anzuschauen, drücken Sie bitte den Button auf der rechten Seite: Aktueller Film über unsere Arbeit vor Ort.

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Frühjahr 2018

Liebe Freunde der Haiti Kinder Hilfe, Nach unserem Aufenthalt in Haiti im Januar und Februar ist es wieder Zeit, Ihnen zu berichten.Nach wie vor ist Haiti ein äußerst schwieriges Land. Die politische Lage ist kompliziert, die Korruption erschreckend weit verbreitet, der Verkehr chaotisch, die Armut allgegenwärtig, die Kriminalität ständig drohend, der Müll überall sichtbar, der Prozentsatz der Analphabeten sehr hoch, die ökologische Situation katastrophal….  Angesichts dieser Situation könnte man entmutigt sein, aber wenn man gelungene Hilfe für einzelne Menschen  ins Auge fasst, glückliche Kinder sieht, gut ausgebildete Jugendliche, junge verantwortungsvolle Erwachsene, die Arbeit haben und ihren Lebensunterhalt verdienen, dann besteht immer Grund zur Freude und zur Hoffnung, denn es sind diese Menschen, die ihr Land vielleicht eines Tages verändern werden. Das ist es, was uns in der Haiti Kinder Hilfe motiviert und vorantreibt. Und so wollen wir Ihnen hier über einige der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen berichten, die unterstützt werden, und über alte und neue Projekte.                 Im Laufe des Jahres 2017 sind einige unserer jungen Leute flügge geworden und haben ihr selbständiges Leben begonnen. So wie wir es uns vorgenommen hatten, bemühen wir uns, die uns anvertrauten Kinder zu begleiten, bis sie im Leben Fuß gefasst haben. Jeder, der vorhat, sich mit einem kleinen eigenen Geschäft selbständig zu machen, und es mit unserem Team gut genug vorbereitet, kalkuliert und geplant hat, bekommt von der HKH ein kleines Startkapital. Es gibt Erfolgsgeschichten aber auch weniger gelungene Anfänge. Stéphane hatte sich im Norden Haitis einen Stand aufgebaut, an dem er frisch gepresste Säfte und Sandwiches verkaufte. Die Regenfluten des Sturms Irma und die dadurch entstandenen  Überschwemmungen haben das Häuschen, in dem er lebte, weggeschwemmt und auch sein ganzes Material. Wir haben ihm einen kleinen Job verschafft, so dass er wenigstens überleben kann. Éphésien,  studierte Physik und Chemie und hat nach dem Examen im August geheiratet und ist zurück nach Cité-Soleil gezogen. Es ist „sein Slum“. Die Situation dort hat sich gebessert und er fühlt sich da zu Hause. Éphésien hat noch keine Lehrerstelle, arbeitet aber vormittags als Aufsicht in einer Schule und nachmittags als Nachhilfelehrer in den Heimen. Élimise, hat nach ihrer erfolgreichen Ausbildung als Schneiderin trotz langer Suche keine Arbeit gefunden. Sie hat angefangen mit Samen zu handeln. Sie kauft sie in Port-au-Prince, fährt mit dem Bus aufs Land und verkauft sie dort an Bauern. Es läuft gut und sie kann davon leben und auch ihren kleinen Jungen, Wodjerry ernähren. Dieser hat bei der HKH eine Schulpatenschaft, so dass sie die Schule nicht bezahlen muss. Wadner hat ein Darlehen bekommen, um ein  Taptap – ein Sammeltaxi – zu kaufen. Er hat mit Yohann, dem französischen Volontär, der ein Jahr für die HKH da war, sein Projekt gut ausgearbeitet. Ein guter Vertrag wurde von unserem Rechtsanwalt aufgestellt und Wadner erklärt, so dass er genau wusste, worauf er sich  einlässt. Sehr feierlich wurde dann dieser Vertrag bei dem Anwalt vor Zeugen unterzeichnet. Stolz fährt  Wadner täglich immer dieselbe Strecke, so wie in Haiti üblich….

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Rundbrief Sommer 2017

Liebe Freunde der Haiti Kinder Hilfe, hier kommt endlich der Sommer-Rundbrief. Das Team in Haiti hat Anfang Oktober Yohann, einen französischen Volontär, empfangen. Er hat sich sehr gut eingelebt und alle schätzen seine Arbeit mit den Jugendlichen. Er kümmert sich viel um diejenigen, die bald selbständig leben und sich jetzt ein Einkommen aufbauen müssen. Die Jugendlichen sind sehr dankbar für seine Hilfe. Beide Heime haben nun eine schöne Computerecke und Yohann arbeitet da mit Einzelnen und kleinen Gruppen. Das Mädchenheim hat eine Außentreppe bekommen, damit man im Falle eines Brands oder eines Erdbebens schnell das Haus verlassen kann. Mehrere Jungs haben eine Ausbildung als Maurer oder Klempner absolviert. Die kleineren Instand-haltungsarbeiten oder Reparaturen und Verbesserungen, die in den Heimen nötig sind, führen sie inzwischen selber aus. Vier von ihnen haben unter der Leitung von einem von ihnen, der seine Maurerausbildung sehr gut absolviert hat, ein unterirdisches Wasserreservoir gebaut. Sie haben es sehr gut gemacht und stetig in einer sehr guten Stimmung gemauert, verputzt, Rohr-Anschlüsse gebastelt…. bis das neue Reservoir gefüllt werden und in Betrieb genommen werden konnte. Alles funktioniert gut. Voller Stolz haben sie uns ihr Werk vorgeführt. Ein Junge, der den Führerschein gemacht hat, macht gerade eine 6-monatige Lehrzeit bei einem Taptap-Fahrer (Sammeltaxi) mit dem Ziel, selber dann ein solches Sammeltaxi zu fahren. Wir haben andere Organisationen kontaktiert und versucht, gezielt Menschen kennen zu lernen, Handwerker zu finden, Firmen ausfindig zu machen, die für unsere jungen Leute potenzielle Arbeitgeber sein könnten, denn für diejenigen, die mit der Ausbildung fertig sind oder in diesem Jahr fertig werden, bemühen wir uns, bei der Existenzgründung so gut wie möglich mitzuhelfen. Jeder Einzelne wird beraten und begleitet. Kalkulationen werden gemacht, Vorstellungsgespräche werden geübt. Der Volontär aus Frankreich hat da eine seiner Hauptaufgaben. Für diejenigen, die noch zur Schule gehen, haben wir einiges in die Wege geleitet, um ihnen  Einblicke in verschiedene Berufsfelder und -möglichkeiten zu geben. Sie kennen wenig von der Welt und wir wollen ihren Horizont erweitern. Eine kanadische Spezialistin für Taubstummensprache hat einer kleinen Gruppe die Berufe beschrieben, die möglich sind, wenn man diese Sprache gründlich gelernt hat. Einige sind jetzt vollkommen selbständig und sind nicht mehr auf Hilfe angewiesen. Marie-Ynacia hat nach langer Suche eine Stelle als Krankenschwester gefunden. Joanne hat einen Mini-Laden für Lebensmittel aufgemacht und kann davon leben. Diejenigen, die ein Handwerk gelernt haben, haben Werkzeug bekommen, das ihnen ermöglicht Aufträge anzunehmen. Einer hat mit der Starthilfe der HKH einen Stand aufgemacht, an dem er frische Obstsäfte und Sandwiches produziert und verkauft. Hulda, die Agronomie studiert hat, hat einen Wettbewerb von der PADF (Pan American Development Foundation) gewonnen. Sie bekommt fachlichen Rat, über lange Zeit Unterstützung und Begleitung  und 8000 US-Dollar. Sie wird in den Sonnentrocknern außer Mangoschnitzen und Ananasscheiben auch Kartoffeln und Manioc trocknen, die sie zu Mehl verarbeiten wird. Außerdem wird sie auch Marmelade und Säfte herstellen. Hervé, der Medizin studiert hat, hat noch keine Stelle als Arzt, aber er gibt Kurse in Krankenschwesternschulen und kann sich so über Wasser halten – mit seiner kleinen Familie…

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Ein aktueller Bericht aus Haiti von Jürgen Schmitt, dem Vorsitzenden der Taubertäler Hilfsgemeinschaft e.V.

04. November 2016 Liebe Freunde und Förderer der Haiti Kinder Hilfe, „Erbärmlich“ , dieses Wort beschreibt die Lebenssituation vieler Menschen in Haiti. Oft ein Leben im Dreck neben der Straße, inmitten gewaltiger Abgaswolken, ein Leben in „Verschlägen“, die weder ausreichenden Schutz vor Regen und Hitze bieten noch vor Eindringlingen aller Art, sei es Tier oder Mensch. Menschen ohne Einkommen, die versuchen mit ein bisschen Handel am Straßenrand zu überleben. Aber es gibt auch die „besseren“ Stadtviertel oder Ecken in Port-au-Prince, gute Restaurants, in denen man für gehobene europäische Preise ordentlich essen kann. Und auch gut sortierte Supermärkte, die Preise vergleichbar mit REWE & Co in Deutschland. Und ein fünf Sterne Hotel, an dem die Familie Clinton wesentliche Anteile hält, gibt es auch. Ich hab’s nicht überprüft.                                   Die letzten Tage war ich in Port Salut, im Süden Haitis. Dort wo das Auge des Zyklons gewütet hat. Die Hauptstadt Port-au-Prince war nicht so schlimm betroffen. Aber im Süden ist die Situation erschreckend. Die meisten Palmen und anderen Bäume sind abgeknickt oder umgerissen und oft auf Häuser gefallen. Statt tropischer Vegetation sieht die Landschaft apokalyptisch aus. Nicht eine der eh schon armseligen Unterkünfte hat sein Dach behalten, vielfach sind sie ganz eingestürzt. Ich habe schlimme Geschichten gehört, wie ganze Familien schutzlos über viele Stunden betend hinter einer wackligen Hauswand ausharren mussten. Ihnen blieb nur die Hoffnung aufs Überleben, das wenige Hab und Gut hatte ihnen schon der Zyklon genommen. Doch mehr als 800 Menschen haben Matthew nicht überlebt. Viele Menschen müssen hungern, die „staatliche“ Lebensmittelverteilung funktioniert überhaupt nicht. Der Frust, gepaart mit Hunger und den Traumata des Erlebten, hat sich gestern in Les Cayes in gewalttätigen Demonstrationen mit brennenden Barrikaden entladen. Zwei Menschen sollen durch Schüsse ihr Leben verloren haben. Glücklicherweise war ich nicht betroffen, habe meine Rückfahrt durch die Stadt um einen Tag verschoben. Wie schon berichtet hat unsere Schule in Carrefour/Port-au-Prince das Unwetter schadlos überstanden. Das erfüllt uns mit Stolz, haben wir doch offensichtlich ein solides Gebäude gebaut, in dem die Menschen, denen die „Hütte“ weggeschwemmt wurde, Schutz gefunden haben. Wir haben bereits begonnen für einige Familien neue, gemauerte Häuschen zu errichten. Zunächst für die Ärmsten der Armen nach einem Kriterienkatalog. Kinderreich, alleinstehende Mütter, mittellose Senioren, Familien in denen ein Mitglied gehandicapt ist. Und trotzdem bleibt es für unsere haitianischen Partner eine furchtbar schwere Aufgabe, eine Auswahl zu treffen. Den vielfachen Wunsch nach Gottes Segen; „Que Dieu vous benisse“, den ich erfahren habe, gebe ich gerne an alle Spender weiter.                                   Und doch gibt es auch in unserer Schule großen Investitionsbedarf. Wie in jeder Schule mit lebhaften Kindern geht auch hier ständig was kaputt. Dazu kommt die exponierte Lage in einer klimatisch schwierigen Region. Wir werden die notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen auf den Weg bringen und für die Kinder auch das neben der Schule befindliche Grundstück einebnen und als Schulhof…

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Rundbrief Frühjahr 2016

Liebe Freunde der Haiti Kinder Hilfe, wir (Claire und Frank Höfer) waren wie jedes Jahr fünf Wochen in Haiti und wollen Ihnen berichten. Wir haben das Wichtigste aus den vielen Begebenheiten und Erfahrungen ausgewählt, denn alles zu erzählen wäre zu umfangreich. Carline, die im vorigen Jahr in Deutschland einer schweren Herzoperation unterzogen wurde, haben wir in bester Form angetroffen. Sie muss jetzt eine lebenslange Antikoagulationstherapie haben. Eine amerikanische Organisation betreut sie. Das Mädchen hat schon – zusammen mit ihrer Heim-Freundin Louna, die 2004 eine künstliche Herzklappe bekam– ein Gerät zur Gerinnungsmessung bekommen und eine Schulung mitgemacht. Sie kommen gut zurecht. Ihr Kardiologe ist sehr zufrieden. Carline überlegt jetzt, was für einen Beruf sie ergreifen will. Sie will vielleicht Kindergärtnerin werden. Großer Dank nochmals an alle, die diese lebensrettende Operation ermöglicht haben. Das Heimleben Alle Wände wurden noch vor unserer Ankunft von den Heim-Jugendlichen gestrichen. Leider wurde unsere vorher in einer Mail gegebene Anweisung, vor dem Streichen alle Scharten, Risse und Löcher in den Wänden mit Mörtel oder Kitt auszufüllen, nicht befolgt. Die Scharten, Risse und Löcher wurden außerordentlich sorgfältig mit Farbe versehen. Wir sind in Haiti und derartige Feinarbeit ist hier nicht leicht durchzusetzen. Die Schranktüren in den Zimmern der Jugendlichen waren in schlechtem Zustand. So hat einer der Jugendlichen, der eine Schreinerausbildung macht, neue Sperrholzplatten montiert. Die Jugendlichen können jetzt die Türen in Farben streichen, die sie selbst aussuchen dürfen. Das war eine gut gelungene Aktion. Allerdings muss der Schreinerlehrling noch sehr viel lernen. Aber gut: die Schranktüren sind repariert.  Das unterirdische, betonierte Wasserreservoir im Mädchenheim ist leck. Um es reparieren zu können, muss es trocken gelegt werden. So haben wir ein Plastikreservoir gekauft und installiert, das fast 6000 Liter Wasser fasst. So kann das Wasser aus dem Tank kommen, solange das Betonreservoir repariert wird. Danach werden sowohl Tank wie Reservoir befüllt, was der Menge entspricht, die mit den Wasserlastwägen transportiert wird. So sparen wir einige Transportkosten für das Wasser.   Die gegen Diebe sichernde schmiedeeiserne Eingangstür zum Mädchenheim wurde bisher immer nachts umständlich mit einer Kette verschlossen. Außerdem ging sie nach innen auf: beides im Fall von Feuer oder Erdbeben sehr gefährlich. In einer Blitzaktion wurde ein Schmied organisiert, der die Tür samt Schloss so umgeschweißt hat, dass sie jetzt schnell mit einem einfachen Schlüssel aufgesperrt und nach außen aufgemacht werden kann. Der Schlüssel hängt an einem Platz, wo er ohne Umstände für alle Hausbewohnerinnen schnell erreichbar ist. Ein Chor wurde gegründet und ein Gitarrenlehrer engagiert. Eine deutsche, ehemalige Sängerin hat eine Stiftung gegründet, über die sie Menschen unterstützt, die Musik machen wollen, sich das aber nicht leisten können. Sie war bereit, auch für Haitiihre Stiftung einzusetzen. So haben wir nach einem geeignetenChorleiter und einem Gitarrenlehrer gesucht. Jede Woche finden nun eine Chorprobe und Gitarrenunterricht statt. Wir erhoffen uns, dass das gemeinsame Musikmachen die Freude am harmonischen Zusammenwirken kräftig fördern wird. Wir haben in den zwei Heimen und der Wohngemeinschaft auch einen Computerkurs angekurbelt. Dafür wurde für ein paar Monate ein Zimmer in einen Informatik-Raum verwandelt. Allerdings musste…

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