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Liebe Mitglieder und Freunde der Haiti-Kinder-Hilfe, aufgrund der momentanen Corona-Problematik findet die Mitgliederversammlung zu einem späteren Zeitpunkt statt. Das neue Datum wird rechtzeitig bekannt gegeben. Bleiben Sie gesund! Dies wünscht Ihnen/Euch allen die Vorstandschaft der Haiti-Kinder-Hilfe. Leider gibt es für das Jahr 2020 keinen Kalender
November 2019 Liebe Freunde der Haiti Kinder Hilfe, diesen Weihnachtsbrief müssen wir – leider – mit einem Bericht über die Lage in Haiti beginnen. Medienberichte darüber gab es kaum in Deutschland. Und dabei ist so viel los! Dem Land Haiti geht es im Moment sehr schlecht. Seit Mitte September hält eine gewaltige Protestwelle im Land an. Regelmäßig finden in der Hauptstadt Port-au-Prince und anderen Städten Massenkundgebungen gegen die Regierung statt. Der Straßenverkehr ist durch Barrikaden lahmgelegt, die meisten Schulen, Ämter, Banken und Geschäfte, sogar die Kirchen sind geschlossen, die Spitäler kaum mehr funktionsfähig. Oft arten die Proteste in Gewalttätigkeit und Brandschatzung aus, öffentliche Einrichtungen werden verwüstet, Läden geplündert. Haiti ist durch diese wochenlangen Unruhen weitgehend lahmgelegt. Laut lokalen Menschenrechtsgruppen haben die Unruhen bisher nahezu 100 Tote und rund 200 Verletzte gefordert. In Haiti herrschen schon unter normalen Umständen Arbeitsmangel und Hunger; 60 Prozent der Bevölkerung leben laut UNO-Statistiken in absoluter Armut, etwa die Hälfte ist unterernährt. Die Stilllegung von Betrieben und die Versorgungskrise als Folgen der Unruhen haben das Elend weiter verschärft. Dazu kommt, dass es heute durch den Treibstoffmangel, die Lähmung des Verkehrs und die Schließung der Märkte den Bauern unmöglich ist, ihre Produktion zu ernten und zu verkaufen, die bereits auf den Feldern zu verrotten beginnt. Die Landbevölkerung leidet also unter der Krise genauso, wie die Stadtbevölkerung, die ihrerseits die Lebensmittelpreise rasant steigen sieht.
Wie sieht es konkret für „unsere Kinder“, für die von der Haiti Kinder Hilfe unterstützten Projekte aus? —Alle vier Abiturienten (hier links zu sehen) haben die Prüfung bestanden. Aber die Jungs in unserem Heim haben das Schul- oder Ausbildungsjahr nicht anfangen können. Man weiß nicht, wann die Schulen wieder öffnen werden. Sie sind also die allermeiste Zeit im Heim „eingesperrt“, denn es ist zu gefährlich, auf die Straße zu gehen. Zum Glück hatten wir im Januar schon dafür gesorgt, dass große Lebensmittel- und Trinkwasservorräte angeschafft werden, und Berthony nutzt jede „Gefechtspause“, um neue zu besorgen. Die DCC („Délégation catholique pour la coopération) hat beschlossen, vorläufig keine Volontäre mehr nach Haiti zu vermitteln (zu gefährlich!) und die Hälfte ihrer Volontäre in Haiti zurück in ihre Heimat gebracht. Zum Glück durfte (und wollte) Francis, unser wunderbarer Volontär, bleiben. Er hat das Leben im Heim um viele Aktivitäten herum neu strukturiert, so dass unsere jungen Männer nicht untätig sind und diese Zeit verschiedentlich nutzen können. Wie das Schuljahr im Endeffekt laufen wird, kann noch niemand sagen. —Im Waisenheim in Cap-Haitien ist die Schule auch geschlossen. Die Lehrer können nicht kommen, denn auch in Cap wie in den meisten Städten des Landes ist es sehr gefährlich sich auf die Straße zu wagen. Auch die Schüler, die von außen kommen, erreichen die Schule nicht. Nur die Waisenkinder sind da und werden von den Erziehern betreut, die zum Glück vor Ort mit ihnen zusammen wohnen. Und es auch glücklicherweise den tollen Obst- und Gemüsegarten und eine gute Anlage, um Trinkwasser zu bereiten. —Weder die Patienten noch die Ärzte und Krankengymnasten erreichen das orthopädische Krankenhaus von Healing Hands for Haiti, so dass auch da alles lahmgelegt ist und die Behandlung der Kinder und Jugendlichen, die wir unterstützen, unterbrochen ist. Das Gästehaus von Healing Hands, in dem wir wohnen, wenn wir nach Haiti kommen, hat all seine Gäste nach Hause geschickt. Also sind zur Zeit auch keine ausländischen Ärzte und Kranken-gymnastinnen da. ![]() Eine Mauer einer der Schulen von Schwester Paesie in Cité Soleil wurde neu verputzt. Gleich zwei Tage danach wurde sie von einer Kugel getroffen.
—Die LYPEDHA Schule in Carrefour Aztèque ist wie die meisten in Haiti derzeit geschlossen. Der Schulweg für die Kinder und die Lehrer ist zu gefährlich. Die Schule war nur die ersten beiden Wochen nach Schulbeginn im September offen. Alle wollen, sobald Schulbetrieb wieder möglich ist, mit vermehrter Anstrengung versuchen, den Rückstand durch zusätzliche Unterrichtsangebote auszugleichen. Auch wenn die Schule derzeit nicht von Kindern belebt ist, wird zeitweise Wasser aus der schuleigenen Zisterne an die Bevölkerung abgegeben. Das Stadtviertel Carrefour und damit der Weg in den Süden Haitis ist mitunter nur schwer oder gar nicht zu erreichen, weil man durch ein sehr gefährliches Viertel, Martissant, muss. —Schwester Paésie, die unser ehemaliges Mädchenheim in ein Heim für Straßenjungs verwandelt hat, arbeitet unverzagt weiter. Sie hat jetzt 8 kleine Schulen in dem Riesenslum von Cité Soleil. Erstaunlicherweise sind sieben davon die ganze Zeit seit Schuljahresanfang offen. Vielleicht die einzigen in Haiti! Das kommt daher, dass sie mitten im Slum sind und die Unruhen ausnahmsweise mal nicht in diesem Viertel wüten, sondern im Gegenteil in all den anderen Vierteln, die die Aufständischen lahmlegen wollen. Sie hatte Anfang September nicht genug Geld, um die Lehrer zu bezahlen und fragte sich, wie sie es machen könnte, doch am Schuljahresanfang alle Schulen zu öffnen. Die HKH bekam gerade zu dieser Zeit eine großzügige zweckgebundene Spende für sie, die ihr für viele Monate die Gehälter sicherte. Ein kleines Wunder!
Auch wenn die Situation in Haiti schlimm ist oder sogar deswegen, ist es sehr wichtig, dafür zu sorgen, dass unsere Hilfsprojekte, die so konkret vielen Kindern Haitis helfen, weiter laufen, weiter arbeiten können. Wir tun unser Möglichstes dafür und danken Ihnen für Ihre treue Unterstützung, die uns dies möglich macht. Bitte unterstützen Sie uns weiter, damit trotz der so widrigen Umstände haitianische Kinder und Jugendliche eine Chance auf ein besseres Leben bekommen. Wir wünschen Haiti für das bald beginnende Jahr Frieden, der gebeutelten Bevölkerung Durchhaltekraft und unverzagte Hoffnung auf bessere Zeiten, den Eliten und politischen Machthabern den Mut zur Änderung. Und Ihnen, liebe Mitglieder, Unterstützer, Freunde der Haiti Kinder Hilfe alles Gute zum Weihnachtsfest und zum Neuen Jahr! Claire Höfer Monika Hofmann Alois Vogg
Liebe Freunde der Haiti Kinder Hilfe, Dieses Jahr bekommen Sie den ersten Rundbrief sehr spät: mitten im Sommer! Das hat verschiedene Gründe, unter anderem solche, die mit der Entwicklung unserer Projekte in Haiti zu tun haben. Es hat sich viel getan seit dem letzten Rundbrief! Nach unserer Rückkehr aus Haiti im Februar gab es sehr viel innerhalb des Vorstands zu besprechen, zu bearbeiten und zu entscheiden. Auch mit unserem Team in Haiti mussten wir viel organisieren. Wir sind um die modernen Kommunikationsmittel sehr dankbar, die uns ermöglichen, so gut und zeitnah mit allen möglichen Personen in Haiti in Kontakt zu sein, so dass eine gute Arbeit möglich ist. Wie im vergangenen Jahr sind viele unserer jungen Leute im Laufe der letzten 12 Monate flügge geworden – mehrere in der ersten Hälfte von 2019. Alle mit einer fertigen Berufsausbildung, die meisten entweder mit einer festen Stelle versehen oder mit einem kleinen selbständigen Business. Es sind schöne Erfolge, über die wir uns freuen und auf die wir stolz sind. Während unserer diesjährigen Reise haben wir vieles getan, um vorzubereiten, was nach diesen Jugendlichen kommen soll. Alle jungen Frauen im Mädchenheim stehen ab dem Sommer 2019 auf eigenen Füßen, so dass für dieses Haus eine neue Nutzung festgelegt werden musste. Im Jungenheim wohnen noch 9 Jungs zwischen 17 und 24, die uns auf jeden Fall noch eine Weile brauchen. Drei davon stecken gerade voll im Abitur. Wir haben eine Lösung gefunden, die uns begeistert und hoffentlich bei unseren Mitgliedern und Unterstützern Zuspruch finden wird: Unser Mädchenheim wird ab Anfang Juli ein Heim für Straßenkinder sein und ca. 25 dieser Ärmsten der Armen unter den Kindern Haitis beherbergen können. Vielleicht haben Sie den diesjährigen Film auf unserer Webseite angeschaut, dann haben Sie in dem letzten Abschnitt Schwester Paésie „kennengelernt“. Sie wird dieses neue Heim in dem Haus unseres bisherigen Mädchenheims leiten. Neben mehreren anderen Projekten für Slumkinder betreibt diese tatkräftige französische Nonne in einem kleinen Häuschen in Cité Soleil, dem größten Slum von Port-au-Prince, ein Heim für Straßenkinder. Das Häuschen in Cité Soleil beherbergte 13 Kinder und platzte aus allen Nähten und es war bisher unmöglich, weitere Kinder aufzunehmen, obwohl der Bedarf sehr groß ist.
Am ersten Juli war die Übergabe und am zweiten sind die ersten 19 Jungs eingezogen. Nach ein paar Tagen kamen noch sechs dazu, alle Vollwaisen, alle bisher ohne feste Bleibe und auf der Straße lebend. Die HKH hatte noch alle Betten der zwei Wohngemeinschaften und alle Betten der Mädchen, so dass jeder ein Bett vorgefunden hat —eine vollkommen ungekannte Erfahrung für diese Kinder, die, wenn sie Glück hatten, ein Stück Karton erwischen konnten, um sich nachts auf dem Bürgersteig drauf zu legen. Francis, unser französischer Volontär, beschrieb uns ihre Freude als sie ihr neues Heim erkundeten. Sie nennen es im Moment „das große Haus“. Nicole, die letzte Bewohnerin des Mädchenheims, die gerade Abitur macht, ist 23 Jahre alt (wie die meisten „unserer“ Kinder ist sie sehr spät eingeschult worden und hat zusätzlich durch das Erdbeben ein Schuljahr verloren). Sie ist vorerst zu ihrer Schwester gezogen, aber für sie wird ein Zimmer gesucht und sie wird als Externe natürlich weiter begleitet und gefördert werden. Sie wird eine Ausbildung machen und dieselbe Hilfe beim Start ins unabhängige Leben bekommen wie alle anderen. Das Büro der HKH ist vom Mädchenheim ins Heim der Jungs umgezogen. Die Verwandlung des Mädchenheims in ein Heim für Straßenkinder ist eine große Veränderung und hat einiges an Organisation und viel Arbeit mit unserem Team bedeutet, aber auch viel Freude. Im großen Waisenheim in Cap-Haitien sind große, neue, sehr schöne Häuser gebaut worden (finanziert von Action5, einem international tätigen Verein). Sie werden nach und nach von Kindergruppen mit ihren Betreuern bezogen. Wir haben alle Erzieher, die die HKH bezahlt, einzeln getroffen. Sie sind nett und engagiert. Unserer Meinung nach legen sie aber zu viel Wert auf die schulischen Leistungen. Sie sind mehr mit der Hausaufgabenbetreuung beschäftigt als mit anderem. Dafür sind immer wieder junge Volontärinnen aus Frankreich da, die sich um die Freizeitgestaltung sehr gerne kümmern. Die Schule, die zu dem Waisenheim gehört, nimmt zusätzlich zu den Heimkindern auch um die 300 Kinder aus den Slums und Armenvierteln auf und ist wirklich gut. Besser als sehr viele Schulen in Haiti. Die Ergebnisse der Staatlichen Prüfungen fallen entsprechend positiv aus. Die Schüler, die nach der 9. Klasse ins Gymnasium geschickt werden, haben keine Probleme zurecht zu kommen und sind recht erfolgreich. Das ist in Haiti nicht selbstverständlich. Viele Schulen für arme Kinder sind sehr schlecht und bereiten die Kinder nicht gut auf weiterführende Schulen vor. Zum Waisenheim gehört ein großer Garten, der von 2 Gärtnern bewirtschaftet wird. Das meiste Obst und Gemüse, das die Kinder bekommen, stammt aus diesem Garten. Auch Schweine und Hühner sind da.
Das Heim in Cap-Haitien, in dem Schwester Godelieve arbeitete, ist Ende Juni geschlossen worden. Die Stiftung, die es hauptsächlich finanzierte, will keine Angestellten mehr in Haiti haben: zu gefährlich ist das leben dort geworden —vor allem für Weiße— und dies auch in Cap-Haitien. Das ist eine neue Entwicklung, denn bisher war fast nur die Hauptstadt betroffen. Die HKH hat sehr geholfen, die guten Lösungen, die Marie-Catherine und Schwester Godelieve für die Kinder gefunden oder ausgearbeitet hatten, in die Tat umzusetzen, so dass beide zwar mir schmerzendem Herzen aber beruhigt gehen konnten. Beide werden erst einmal in Europa bleiben und wissen nicht, ob sie wieder nach Haiti gehen. Das letzte Jahr war sehr schwierig für sie und trotz der zwei bewaffneten Wächter, die sie angestellt hatten, wussten sie sich immer wieder in Lebensgefahr. In Cap-Haitien ist auch Hervé, der in den Heimen der HKH aufgewachsen ist und Medizin studiert hat. Er ist nun seit einigen Jahren fertig und hat sich stetig ehrenamtlich in der Behandlung von benachteiligten Menschen engagiert. Mit der Ausbildung von Krankenschwestern hat er nur sehr wenig verdient und hat es schwer gehabt, sich und seine Familie: Frau und Tochter zu ernähren. Seine Kompetenz, seine Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft, seine Arbeit in der Aus- und Fortbildung von Krankenschwestern wurden sehr geschätzt. Dadurch hat er jetzt eine große Chance bekommen: die beste Privatuniversität von Cap-Haitien hat ihn als Leiter einer neuen kleinen Fakultät für Labormedizin angestellt. Er hat jetzt sein Auskommen, auch wenn es Monate gibt, in denen der Lohn nicht oder verspätet bei ihm ankommt. Das ist in Haiti in diesem Bereich leider oft der Fall. Er baut außerdem Räume für seine Private Praxis mit einer Summe, die ein deutscher Arzt, der ihn durch die HKH kannte, ihm dafür vererbt hat. Da will er auch arme Leute umsonst behandeln.
Von den „Großen“ hat gerade ein Mädchen ihr Studium der Verwaltungswissenschaften beendet, eine andere fängt ein Informatikstudium an. Manche stehen kurz vor dem Abitur. Die von der Taubertäler Hilfsgemeinschaft gebaute und stetig unterstützte Schule Luzia Academy hat ein neues Gebäude bekommen in dem die neu eröffneten Klassen untergebracht sind. Zwischen dem ersten und diesem neuen Gebäude ist der Pausenhof überdacht, damit die Kinder im Schatten spielen können. Heuer hat die Schule ein 8. Schuljahr eröffnet und hofft nächstes Jahr das 9. eröffnen zu können. Der Computerraum ist jetzt gut bestückt und viel gebraucht. Die Haiti Kinder Hilfe bezahlt die Lehrer und hat außerdem seit letzten Sommer eine neue Methode für den Mathematikunterricht eingeführt: die Singapur-Methode. Während der Sommerferien haben wir für die Lehrer eine Reihe Fortbildungskurse organisiert. Im Rahmen von Healing Hands for Haiti, einer amerikanischen Organisation, die eine gute Orthopädische Klinik in Port-au-Prince hat, verhilft seit 2018 die HKH Kindern und Jugendlichen aus armen Familien zu Prothesen, Orthesen oder orthopädischen Behandlungen. Viele Familien können in Haiti ihren Kindern keine medizinische Behandlung bezahlen. Ein Kind, das z.B. einen Klumpfuß hat, ist dann fürs Leben behindert, obwohl es gute wirksame Behandlungsmethoden gäbe.
Healing Hands hat uns 2019 eine ganze Reihe „neuer“ Kinder vorgestellt und wir haben zugestimmt: die HKH wird ihre Behandlung oder ihre Prothese bezahlen. Healing Hands beschäftigt eine Sozialarbeiterin, die sehr sorgfältig die Familienverhältnisse überprüft und uns nur diejenigen vorstellt, die sonst keine Chance hätten.
Dem Land Haiti geht es im Moment schlecht. Seit November 2018 gibt es immer wieder Zeiten, in denen in den Städten—vor allem natürlich in der Hauptstadt— niemand sich auf die Straßen traut. Es ist lebensgefährlich. Schulen, Geschäfte, Ämter, Kirchen, Märkte… alles ist geschlossen. Blutige Demonstrationen finden statt, es wird geschossen. Das ist eine Reaktion auf die Korruption, auf ungeheuerliche Skandale, in denen Politiker verschiedener Regierungen über Jahre insgesamt Milliarden, die dem Volk hätten zugutekommen sollen, entwendet haben. Das Leben wird immer teurer, die Haitianische Währung, die Gourde, ist immer weniger wert. Das Volk ist verzweifelt und sieht keinen anderen Ausweg als die Revolte. Die Gewaltbereitschaft ist groß. Viele Menschen haben nichts mehr zu verlieren. Man könnte verzweifeln, aber dennoch gibt es Grund zur Freude und zur Hoffnung. Und Grund zur Dankbarkeit Ihnen gegenüber, liebe Unterstützer der Haiti Kinder Hilfe.
Zum Beispiel:
Bitte unterstützen Sie uns weiter, damit trotz der so widrigen Umstände haitianische Kinder und Jugendliche eine Chance bekommen auf ein besseres Leben . Auf unserer Homepage können Sie den diesjährigen Film sehen, der all das in diesem Rundbrief Erwähnte mit vielen lebendigen aktuellen Bildern zeigt. Mit herzlichen Grüßen Für den Vorstand Claire Höfer, Monika Hofmann, Alois Vogg
Seit vielen Jahren unterstützt das Gymnasium Gröbenzell die Schule Nôtre Dame de la Médaille Miraculeuse in Cap Haitien, die von Madame Leconte mit viel Engagement geleitet wird. Unser Spendengeld kommt über die kleine Hilfsorganisation Haiti Kinder Hilfe zu unserer Patenschule. Claire Höfer, die 1. Vorsitzende der Haiti Kinder Hilfe, reist jedes Jahr selbst nach Haiti, um sich die Projekte vor Ort anzuschauen und uns Briefe und Bilder mitzubringen. Unsere Schule konnte dieses Jahr 4.368 Euro sammeln und somit 17 Kindern ermöglichen, in die Schule zu gehen und ein warmes Mittagessen zu bekommen. Das ist etwas weniger als in den letzten Jahren, aber jeder Euro, der gespendet wird, leistet wertvolle Hilfe in einem der ärmsten Länder der Welt. Es gibt nach wie vor kein funktionierendes staatliches Schulsystem, was bedeutet, dass es sich arme Eltern nicht leisten können, ihren Kindern eine Schulbildung zu finanzieren. Unsere Gelder tragen dazu bei, dass die Kinder und Jugendlichen, die sonst keinerlei Zugang zu Bildung hätten, in eine Schule gehen können. Viele unserer Patenkinder haben oft auch keine Eltern mehr und leben im Waisenhaus, das unserer Patenschule angeschlossen ist. Ohne Hilfe würden sie auf der Straße leben und dort ums Überleben kämpfen. Dadurch, dass wir das Projekt schon viele Jahre unterstützen, haben wir das ein oder andere Patenkind bis zum Abitur begleitet. Auch dieses Jahr ist es wieder soweit. Zwei junge Erwachsene – Manlyne und Kervens – werden im Sommer ihren Schulabschluss machen. Da sie gute Noten haben und sehr strebsam sind, werden sie studieren und ihren Weg machen. Ohne unsere Geldspenden hätten die beiden niemals die Schule mit Erfolg abschließen können. Wir werden sie auch weiterhin begleiten und wünschen ihnen alles Gute. Frau Höfer war Anfang des Jahres wieder für mehrere Wochen in ganz Haiti unterwegs. Einerseits war sie auf ihrer Reise sehr frustriert und traurig, da sich die politische Situation in diesem Land nicht gebessert hat. Es gab Unruhen und Proteste auf den Straßen, da sich die Preise für Grundnahrungsmittel und Benzin drastisch erhöht hatten und somit die Menschen noch mehr ums Überleben kämpfen müssen als ohnehin. Die politische Elite ist durch und durch korrupt und es gibt viele Skandale. Andererseits machen Frau Höfer die kleinen Erfolge durch die Arbeit der Haiti Kinder Hilfe Mut zum Weitermachen. Sie ist begeistert von „unserer“ Schule und das aus mehreren Gründen: die Schule hat gut ausgebildete Lehrer, was in Haiti keine Selbstverständlichkeit ist. Seit letztem Jahr gibt es außerdem unter der Führung von Madame Galdy eine Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag durch qualifizierte Erzieher. Diese Betreuung wurde zuerst für die Waisenkinder eingeführt. Als man sah, dass die Kinder mit Betreuung bessere Noten erzielten als diejenigen, die nach der Schule nach Hause gingen, wurde sie auf alle Schüler ausgedehnt. Das macht sich bei den Gesamtnoten bemerkbar. Die Resultate bei den Prüfungen können sich sehen lassen. Die Bibliothek, die vor ein paar Jahren mit Spendengeldern des Gymnasiums Gröbenzell aus dem Adventsmarkt eingerichtet wurde, ist auch eine Erfolgsstory. Die Kinder, die nicht sehr viel Abwechslung in ihrem Leben haben, lieben Bücher und benutzen den Raum sehr häufig. Letztes Jahr wurde erstmalig auf dem Areal der Schule ein Gemüsegarten angelegt. Er steckt erst in den Anfängen, aber immerhin wird durch den Anbau von Gemüse die etwas monotone Schulkost, die hauptsächlich aus Reis besteht, mit frischen und gesunden Komponenten angereichert. Die Schüler, die in unsere Patenschule in Cap gehen, sind durchaus privilegiert. Das kann man nicht von den Kindern sagen, die in den Slums der Hauptstadt Port-au-Prince zu Hause sind. Dort hat es sich die katholische Ordensschwester Paesie, die seit 20 Jahren in Haiti lebt, zur Aufgabe gemacht, sogenannte „informelle Schulen“ einzurichten, um den Slumkindern zumindest eine Grundbildung zu ermöglichen. Die Bedingungen für die Kinder sind nach unseren Maßstäben katastrophal, da die Gebäude baufällig sind und die Kinder in riesigen Klassen unterrichtet werden. Trotzdem ist es wichtig, dass es sie gibt, damit den Jungen und Mädchen eine, wenn auch noch so kleine, Chance auf ein besseres Leben gegeben wird. Die Spenden der SMV und der Lehreranteil aus dem Adventsmarkt helfen, auch im Slum kleine Lichtblicke zu schaffen. Nicht unerwähnt darf bleiben, dass zwei Buchhandlungen, nämlich die Buchhandlung Biazza in München und die Buchhandlung Litera in Gröbenzell, einen Teil ihrer Erlöse aus den Bücherverkäufen an das Gymnasium Gröbenzell für unser Haiti-Projekt gespendet haben. Diese Spenden werden für ein Schulbuchprojekt, das vor zwei Jahren ins Leben gerufen wurde, verwendet. Des Weiteren haben Schülerinnen und Kolleginnen 23 Kuchen für den großen Bücherflohmarkt, der jedes Jahr am Ende der Faschingsferien in der Wildmooshalle stattfindet, gebacken. Aus dem Verkauf bekamen wir 345 Euro, die wir für Haiti zur Verfügung stellen konnten. Der große Bücherflohmarkt unterstützt das Haitiprojekt sehr großzügig und unsere SchülerInnen helfen beim Bücherflohmarkt tatkräftig mit beim Sortieren und Kisten schleppen. Allen Helfern und Spendern ein großes Dankeschön. Bitte werdet nicht müde, unser tolles Projekt weiterhin zu fördern. Reich ist, wer viel hat, reicher ist, wer wenig braucht, am reichsten ist, wer viel gibt. (Gerhard Tersteegen, 1697-1769) Sonja Wanner |
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