Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung Haitianischer Kinder durch Patenschaften, Schulgelder, Familienhilfen
Liebe Mitglieder, Freunde und Unterstützer der Haiti Kinder Hilfe e.V.!
Mit unserem Rundbrief Dezember 2024, möchten wir Sie gerne über die Aktivitäten unserer Haiti-Kinder-Hilfe e.V. im Jahr 2024 informieren.
„Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.“
(Marie von Ebner-Eschenbach)
An dieser Stelle zunächst einmal einige Infos in eigener Sache.
Bei unserer jährlichen Mitgliederversammlung im Juni, standen turnusgemäß die Wahlen zum Vorstand an. Mit großem Bedauern nahmen die anwesenden Mitglieder zur Kenntnis, dass Alois Vogg sich nicht erneut zur Wahl zum Vorsitzenden stelle.
„Alles hat seine Zeit – es gibt eine Zeit zum Weinen, eine Zeit zum Lachen und eine Zeit, um Abschied zu nehmen vom Ehrenamt. Mit heuer 84 Jahren, darf ich mich bestimmt aus der ersten Reihe abmelden“.
An die großen Verdienste von Alois Vogg erinnerten viele Mitglieder aber auch seine Mitvorstände. An seinen unermüdlichen Einsatz für die Kinder und die Hilfsprojekte in Haiti, der unzähligen Menschen zugutegekommen ist. Seine Großzügigkeit, seine Verbindlichkeit, seine Entschlossenheit, Projekte gegen alle Widrigkeiten zu einem guten Ende zu bringen und, und, und.
Und last but not least, hat er schon weit im Vorfeld dafür gesorgt, dass die erfolgreiche Arbeit der Haiti-Kinder-Hilfe weiter gehen kann. Denn bis auf Alois Vogg bleibt auch nach den Wahlen der „alte Vorstand“ – der neu gewählte Vorstand. Damit ist die Kontinuität in der Arbeit gewährleistet.
Der von den Mitgliedern einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählte Robert Heinze, war auch bislang schon Mitglied im Vorstand, und ist schon ähnlich lang, wie Alois Vogg in Hilfsprojekten in Haiti engagiert.
Foto: v.l.n.r. Alfons Magg, Monika Hofmann, David Heinze, Robert Heinze, Alois Vogg, Helma Maydl, Ursula Rehermann
So ist die Lage aktuell in Haiti:
Nach einer monatelangen Hängepartie hat der Karibikstaat Haiti eine neue Regierung. Ein 14-köpfiges Kabinett von Ministerpräsident Garry Conille (einem Arzt) soll als Übergangsregierung aus der schweren Krise führen und – irgendwann – den Weg zu Wahlen (den ersten seit 2016) bereiten.
Kenia hat sich bereit erklärt, eine multinationale Eingreiftruppe in Haiti zu leiten. Der UNO-Sicherheitsrat billigte das Vorhaben im Oktober 2023. Für die anlaufende Operation, die als Polizeimission tituliert wird, hat Kenia hoch militarisierte Sondereinheiten seiner Polizei entsandt. Ein Teil des kenianischen Kontingents soll kritische Einrichtungen wie den Flughafen Toussaint Louverture in Port-au Prince sichern, während ein anderer Teil der Beamten direkt „gegen Banden“ vorrücken soll.
Die Bandengewalt in Haiti hat UNICEF zufolge mehr als 300.000 Kinder in die Flucht getrieben. Viele seien Gewalt und sexuellen Übergriffen ausgesetzt. Teils seien sie gezwungen, sich Verbrecherbanden anzuschließen, um zu überleben.
Insgesamt hat die Bandengewalt in Port-au-Prince und Umgebung in diesem Jahr bisher mehr als 3000 Todesopfer gefordert. Die Sicherheitslage bleibt im Großraum Port-au-Prince und Umgebung besorgniserregend.
In diesem „höllischen“ Umfeld sind wir dankbar und glücklich, dass unsere Partner vor Ort ihre Arbeit mit großem Mut und Hingabe unverändert fortsetzen.
Wie auch in den Vorjahren konnten wir in 2024 wieder in Zusammenarbeit mit „Healing Hands“ behinderten Kindern helfen, deren Behandlungskosten die HKH übernommen hat. Die seit vielen Jahren bestehende Zusammenarbeit ist erfreulich stabil, und von großer Transparenz gekennzeichnet. Healing Hands übermittelt uns die Fallakten ihrer Patienten und die zu erwartenden Kosten einer Behandlung. Und berichtet dann über die Fortschritte und letztlich immer wieder über den Erfolg. So können wir stets die segensreiche Arbeit der Organisation und die Verwendung unserer Mittel nachvollziehen. Rund einem Dutzend Kindern können wir so Jahr für Jahr mit Operationen und Prothesen helfen.
Auch der kleinen Bergeline Jean (3 Jahre), konnte mit der Übernahme der Kosten für eine physiothereapeutische Behandlung geholfen werden. (Diagnose: Hemiparese rechts, Psychomotorische Retardierung)
Auch in 2024 haben wir die Arbeit von Sr. Paesie ( Congreation Familie Kizito ) weiter unterstützen können. Nicht nur mit monatlichen Zuwendungen, sondern auch mit zusätzlichen Mitteln, um die exorbitanten Preiserhöhungen gerade bei Lebensmitteln abzufedern.
Trotz der widrigen Umstände ist es erstaunlich zu sehen, dass es Sr. Paesie und ihren Mitschwestern immer noch möglich ist, ihre Arbeit in den Slums zu machen. Genau dort, wo Hilfe am nötigsten ist. In dieser gefährlichen Umgebung ermöglicht sie auch weiterhin hunderten von Jungen und Mädchen einen Schulbesuch und eine warme Mahlzeit pro Tag. Und ständig werden es mehr Kinder, die in den Heimen von Paesie Schutz und Unterkunft finden. Im Haus in der Rue Biassou ( unserem früheren Mädchenheim) ist mittlerweile die Zentrale dieses kleinen „Hilfswerk“ untergebracht.
Um sicher zu stellen, dass auch die Verwaltung und Kommunikation gesichert stattfinden kann, haben wir nicht unwesentlich geholfen, die in die Jahre gekommene PV Anlage zu ertüchtigen und zu vergrößern. Besonders gefreut hat uns, dass unser „Ehemaliger“ Milhomme, diesen Auftrag federführend umsetzen konnte. Die von der HKH ermöglichte Ausbildung kommt nun auch diesem von uns geförderten Projekt zugute.
Unsere Zusammenarbeit mit dem Verein „Lebensmission für Haiti „hat sich auch in 2024 positiv entwickelt. Neben den monatlichen Zuschüssen zur Unterstützung der Arbeit des Vereins in Gonaives, konnten wir uns auch unterstützend in einige zusätzliche Projekte des Hilfsfonds einbringen. Die Lebensmission betreibt mittlerweile 4 Kinderdorf Häuser, davon 2 für Mädchen und 2 für Jungs. Weiter ist die Lebensmission in unserem ehemaligen Jungenheim i PaP auch mit der Unterstützung junger Studierender engagiert. Eine Zusammenarbeit, die über die Jahre gewachsen ist, und echte Hilfe vor Ort leistet. Nicht zu vergessen, die über 220 Schulpatenschaften zur Unterstützung von Kindern aus armen Familien.
Neben unseren Projekten in der Hauptstadt Port au Prince und in Gonaives sind wir auch weiterhin im Norden des Landes in Cap Haitiien engagiert.
Da ist das Waisenhaus mit Schule „Notre Dame de la Médaille Miraculeuse“. Hier haben wir auch in diesem Jahr wieder einen großen Teil der Gehälter für Lehrer und Erzieher übernehmen können. In einem Projekt, dass die Schule auch mit Unterstützung der Welthungerhilfe aktuell durchführt, geht es darum, eine ausgewogene und auskömmliche Ernährung der Kinder in der Schule und im Waisenhaus sicher zu stellen. Hier helfen wir aktuell beim Aufbau einer Hühnerzucht.
Besonders erfreulich entwickelt sich die Zusammenarbeit mit Hervé, einem jungem Arzt, der mit Hilfe der HKH eine Hausarzt-Praxis in Cap Haitien aufgebaut hat. Immer mehr engagiert sich Hervé in seiner von großer Armut und Not geprägten Nachbarschaft. Z.Bsp. finanziert die HKH monatliche Medikamentenzuteilungen, für Patienten, die von Hervé gratis behandelt werden. Auch organisiert Hervé mit unserer Unterstützung ein Schulprojekt. Jetzt bereits im 2. Schuljahr besuchen 15 Kinder mit einem Stipendium der HKH die Schule. Durch die Betreuung von Hervé und auf Grund seiner regelmäßigen Berichte können wir erkennen, dass die Kinder diese Chance nutzen und gute Ergebnisse erreichen.
Auch die Patenschaftsprojekte konnten in 2024 erfolgreich weitergeführt werden.
Neben diesen Projekten gibt es immer wieder – so auch in 2024 – Hilfe in besonderen Fällen, in denen sich Menschen in großer Not an die HKH oder unsere Partner vor Ort wenden.
Sie sehen, die Arbeit der Haiti-Kinder-Hilfe läuft unvermindert weiter. Trotz der weiterhin desolaten und unmenschlichen Lebensbedingungen in diesem gepeinigten Land.
All dies nur möglich Dank Ihrer Hilfe und Großzügigkeit!
Wir möchten an dieser Stelle Ihnen und Ihren Familien von Herzen eine besinnliche Adventszeit und eine segensreiche Weihnachtszeit wünschen. Und ein gesundes und glückliches neues Jahr 2025.