Claire und Frank Höfer berichten von ihrem Besuch in Haiti

Liebe Freunde der „Haiti Kinder Hilfe e.V.“

 

Unsere erste Vorsitzende Claire Höfer war zusammen mit ihrem Mann Frank im Februar/März 2012 für drei Wochen in Haiti. Zwar erschöpft aber zufrieden sind sie zurückgekommen und berichten:

Unsere drei Wochen in Haiti waren sehr gut. Wir haben dort:

  • irrsinnig viel geschwitzt;
  • sehen können, dass sich in Haiti einiges tut, obwohl die Situation noch sehr schwierig und die Sicherheitslage weiterhin schlecht ist.

Einige Beispiele: der jetzige Präsident von Haiti  scheint sein Versprechen in die Tat umzusetzen, viel mehr Kindern aus armen Familien den Schulbesuch zu ermöglichen; man sieht wesentlich mehr Schulkinder als früher. Port-au-Prince ist sauberer geworden – viel weniger Müll; es gibt Sammelstellen für Plastikflaschen, die gut funktionieren. Im Norden Haitis entsteht ein Industriezentrum, das Arbeitsplätze für 65 000 Menschen schaffen soll… . Man muss jeden kleinen positiven Schritt, den dieses Land tut, als Nahrung für die Hoffnung werten, dass es aus der schrecklichen Armut herausfindet, in der viele Haitianer leben.

 

Von der Haiti Kinder Hilfe können wir berichten:

  • Wir haben alle Kinder und Jugendlichen, denen unser Verein hilft, gesehen, gesprochen, fotografiert. – ob in den zwei Heimen oder als Externe, denen wir Ausbildung bezahlen und Lebensmittel bringen lassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  • Auch alle Kinder, für die eine Patenschaft besteht, haben wir interviewt und fotografiert. Wir haben uns ihre Nöte und ihre Wünsche angehört und manchen von ihnen auch ins Gewissen geredet; wir haben uns auch riesig über die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen gefreut und gesehen, dass sie auch Eigeninitiative entwickeln. Ein Beispiel ist R., die erfolgreich ein Gemüsebeet im Heim angelegt hat.
  • Ausführlich haben wir mit unseren tollen haitianischen Mitarbeitern gesprochen.
  • Unter den Jugendlichen haben wir einen Wettbewerb veranstaltet, damit sie sich damit befassen, wie viel Geld der Verein HKH für sie ausgibt (großer Spaß und großer Erfolg; die Heimleiterin wird in Zukunft jeden Monat die Buchhaltung mit den Mädchen des Mädchenheims durchsprechen, um mit ihnen gemeinsam zu sehen, wo man sparen kann);

  

 

 

 

 

 

 

 

 

  • Einigen überglücklichen jungen Leuten konnten wir die aus Deutschland gebrachten gebrauchten Laptops geben (Danke! Und bitte: weitersammeln; einige Jugendliche werden im Herbst eine Ausbildung anfangen und dafür einen Laptop brauchen).
  • Für eine Anzahl hungernder Kinder konnten wir Soforthilfe leisten mit Lebensmitteln und „Kraftnahrung“.
  • Beim Waisenheim „Notre Dame de la Médaille Miraculeuse“ in Mapou, Cap Haitien, in dem Soeur Godelieve Caudron tätig ist, haben wir alle Vorbereitungen getroffen, damit der Container, der im März am Hafen angekommen ist, gut „empfangen“ wird und als Schuppen einen guten Platz bekommt.
  • Er steht jetzt, einige Wochen nach unserer Abreise, schon im Waisenheim! Also alles in Ordnung – ohne Schwierigkeiten und ohne „Sonderzahlungen“! Der Inhalt ist in gutem Zustand. Nichts ist verschimmelt, wie wir befürchteten.

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  • Mit den Salesianern haben wir einiges erledigt, was die Hoffnung wieder gestärkt hat, dass wir die zwei Container, die seit zwei Jahren am Hafen von Port-au-Prince stecken, doch endlich herausbekommen.
  • Die Stiftung Max Cadet in Port-au-Prince, die armen Leuten eine gute Zahnbehandlung möglich macht, bekommt die Zahnarztpraxis, die uns von einem deutschen Zahnarzt geschenkt worden ist. Die Stiftung arbeitet mit 11 Zahnärzten in sehr gut eingerichteten Containern. Wir werden der Stiftung die Praxiseinrichtung in einem „Last-Journey-Container“ nach Haiti schicken, den die Stiftung direkt bei sich aufstellen kann. Die Behandlungsräume waren früher in einem Haus, das nach dem Erdbeben vom Januar 2010 aber nicht mehr benutzt werden konnte.
  • Die Registrierung unseres Vereins in Haiti als NGO konnten wir ein gutes Stück vorantreiben.
  • Zu verschiedenen Organisationen, mit denen eine Zusammenarbeit denkbar wäre, haben wir  Kontakte geknüpft.
  • Wir haben Organisationen besucht, mit denen wir bereits zusammenarbeiten: unter anderem Lypedha, ein haitianischer Verein, der mit der Tauberthäler Hilfsgemeinschaft in erstaunlicher Geschwindigkeit in einem hoch gelegenen sehr armen Viertel von Port-au-Prince ein neues Schulgebäude hochgezogen hat. Über die Tauberthäler Hilfsgemeinschaft werden wir Lypedha unterstützen, um die Kosten für den laufenden Schulbetrieb zu sichern.

  

 

 

 

 

 

 

 

  • Wir haben sehr interessante engagierte Leute getroffen und die Basis für eine Zusammenarbeit gelegt: unter anderem den haitianischen Soziologen und Psychologen Herold Toussaint. Professor Toussaint wird in den nächsten Monaten im Mädchenheim der HKH versuchen, den Mädchen nahezubringen, was es heißt, „Verantwortung“ zu übernehmen. Die Kosten der Initiative werden vom OIKOS e.V. getragen. Der OIKOS e. V. wird mit Professor Toussaint auch versuchen, ein Fortbildungsmodell für Lehrer und Erzieher auf die Beine zu stellen, das unter anderem den von der HKH unterstützten Schulen und Heimen zugute kommen soll.
  • Wir haben das Kinderdorf von der „Lebensmission – Jesus für Haiti“ in Gonaives besucht; seit längerer Zeit haben wir Kontakt zu dieser bewundernswerten Initiative. Die Lebensmission hat uns ein für die Registrierung nötiges Empfehlungsschreiben ausgestellt, das für uns sehr wichtig ist. Dem Vorstand dieses Vereins sei hier noch mal unser großer Dank gesagt.
  • Über Erziehung und sinnvolles Lernen konnten wir uns mit wichtigen Leuten austauschen.
  • Mit den Salesianern wurde vereinbart, dass wir versuchen werden, Montessori-Studenten und –Lehrer zu gewinnen, die für einige Wochen oder Monate in den Schulen der Salesianer Anregungen für besseren Unterricht geben könnten.
  • Und sogar einen Nachmittag haben wir frei gemacht und im warmen Meer gebadet. Haiti soll, nach Aussage des belgischen Ex-Konsuls, weniger unsicher sein als viele andere Staaten der Karibik. Vielleicht wird es doch bald wieder zu einem Land, in dem man auch einen Urlaub verbringen kann. Einige Hotels, in denen das möglich ist, gibt es ja.

 

Nach unserer Rückkehr sind wir erst mal krank gewesen und jetzt versuchen wir neben der Nachbearbeitung der Reise all das, was sich in der Zeit angesammelt hat (hunderte von Mails!), Stück für Stück abzuarbeiten.

 

 

Claire und Frank Höfer

und der Vorstand der Haiti Kinder Hilfe e.V.

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