Haiti – Die Schule im Armenviertel Carrefour-Aztèque

Ein kleiner haitianischer Verein LYPEDHALes Yeux des Petits Enfants DHaiti hatte in  einem  sehr  armen  Viertel von Port-au-Prince in einem Schuppen eine Schule gegründet. 2010 wurde alles vom Erdbeben zerstört. Ein  deutscher  Verein, die Taubertäler Hilfsgemeinschaft hat mitten in diesem  Armenviertel mit den nach dem Erdbeben in Deutschland gesammelten Spenden eine Schule gebaut.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Haiti Kinder Hilfe hat nach einer Zeit angefangen, sich an den laufenden Kosten zu beteiligen, denn die Schule ist  eine große Herausforderung für den kleinen Verein Taubertäler Hilfsgemeinschaft.  Die Haiti Kinder Hilfe bezahlt seit 2012 die Lehrergehälter.

Die Schule verfügt dank der Taubertäler Hilfsgemeinschaft inzwischen mit einer Photovoltaikanlage über eine permanente Elektrifizierung  und wird mit einer Zisterne zumindest in den Regenzeiten mit Brauchwasser versorgt.

Das Viertel  ist sehr unzugänglich.  Die Wege dahin (man kann nicht von Straßen sprechen) sind irrsinnig steil. Es fahren ent-weder alte Geländefahr-zeuge oder uralte  Autos, richtige Wracks, die man bei uns nur auf Schrottplätzen sieht – wenn überhaupt! Meistens muss man richtig Anlauf nehmen und darf nicht anhalten. Man wäre nicht sicher, weiter bergauf fahren zu können.

Es gibt nur ganz wenig solche Fahrzeuge. Es sind die „Reicheren“, die so etwas besitzen. Einige haben Geländemopeds. Sie sind richtige Akrobaten auf den Dingern!

Sonst müssen die Leute, wenn sie in die Stadt wollen, gut eine Stunde hinunter zu Fuß gehen. Auf dem Rückweg, bergauf, dauert es viel länger.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Eltern dieser Kinder können fast alle nicht lesen und schreiben. In den Haushalten gibt es keine Bücher, auch keine Zeitungen, kein Papier, keine Stifte… Deswegen fällt es den Kindern dort viel schwerer als deutschen Kindern, Lesen und Schreiben zu lernen.   Man merkt schon an ihren Zeichnungen, dass sie es nicht gewöhnt sind, einen Stift zu halten. In ihrem Alter würden europäische Kinder viel besser zeichnen!

Wir machen uns das in Europa nicht klar, wie es ein Kind beeinflusst, regelrecht bildet, wenn es ganz früh Buntstifte bekommt, kritzeln darf, wenn es die Eltern lesen sieht, wenn es abends eine Geschichte vorgelesen bekommt usw…

In Haiti wird das Meiste mündlich überliefert. Es hat auch einen Vorteil: die Menschen haben ein viel besseres Gedächtnis! Sie müssen  ja das  Gehörte  behalten. Sie können nicht schnell aufschreiben,   geschweige denn auf einen Bildschirm schauen und schnell etwas „googeln“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Direktor der Schule, Jones  Ismael  arbeitet mit seinem Bruder, Michelet Thelumar, zusammen. Hier stehen sie mit ihrer Familie vor ihrem Häuschen. Sie  leben nicht anders als die meisten anderen  Familien dieses Armenviertels. Jones Ismael ist in dem ganzen Viertel sehr angesehen, geachtet und von allen als ein gerechter und für alle Bewohner und vor allem für die Kinder sehr engagierter Mann gesehen.

„Ein hungriger Magen lernt nicht gern“, und so ist die tägliche Schulspeisung ein Segen für die Kinder. Die Schule hat eine Küche, in der mittags für alle Schüler eine warme Mahlzeit gekocht wird. Es ist für die meisten die einzige des Tages.

Gegessen wird in den Klassen-zimmern, weil kein anderer Raum zur Verfügung ist. Man sieht den Kindern an, wie sie sich über das einfache warme Essen freuen!

Vor dem Essen werden die Hände sorgfältig ge-waschen. Es gibt kein fließendes Wasser. Die Kinder stehen Schlange, um Wasser aus einem großen Eimer zu schöpfen.

2016 sind  2 kleine  Trinkwasseraufbereitungsanlagen aufgebaut worden, so dass die Kinder den ganzen Tag sauberes Wasser trinken können. Ein “Luxus“ dort! 

„Wenn ich mein Zelt in Deutschland auf eine Mülldeponie stelle, lebe  ich  besser als Millionen Menschen in Haiti“ , so das Fazit von Heiko, einem jungen Deutschen, der Haiti besucht hat.

Viele der ohnehin schon armseligen Hütten sind vom Erdbeben im Jahr 2010 zerstört worden. Die Menschen haben kein Geld, um neue zu bauen! Sehr viele Familien leben in entsetzlichen Bruchbuden aus Blechstücken und Planen.

Das sind Notunterkünfte , in denen seit Jahren die Kinder mit ihrer Familie leben, oft bis zu 10 Menschen  in einer Hütte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der  Schuldirektor  hat einige  Familien  ausgesucht, deren  Kinder die  Schule  besuchen und  die es  besonders schwer haben.  Oft sind es Familien, in denen die Mutter allein mit ihren Kindern lebt, weil der Vater gestorben ist.  Für diese Familien hat die Haiti Kinder Hilfe zusammen mit der Taubertäler Hilfsgemeinschaft  den Bau von neuen Häuschen finanziert. Sie sind aus Hohlblocksteinen gemauert und haben ein Blechdach. Der Verein hat das Baumaterial bezahlt. Die Männer des Viertels haben sich zusammengetan und  die Arbeit selber gemacht. Eine neue Hütte hat im Durchschnitt 1500 € gekostet.

    

Die Hoffnung, die Schule irgendwann in die Verantwortung der haitianischen Schulbehörden oder einer großen, mit üppigen Finanzmitteln ausgestatteten NGO übergeben zu können, hat sich nicht erfüllt. Hier zeigt sich, wie in vielen anderen Bereichen, das völlige Versagen der haitianischen Behörden. Trotz vieler Versprechen und Propaganda will es dem haitianischen Staat nicht gelingen, für seine Kinder eine Schulausbildung sicherzustellen.

Ähnlich auch mit der vielfach zugesagten Verbesserung der Infrastruktur. Die Straße auf den Berg zur Schule ist wie vor 7 Jahren schon nur mit einem Geländefahrzeug zu bewältigen. Die Menschen im Umfeld der Schule müssen nach wie vor ohne Strom, ohne Wasser- und Abwasserversorgung leben.

Die Haiti Kinder Hilfe wird sich zusammen mit der Taubertäler Hilfsgemeinschaft weiter engagieren. Natürlich werden die Lehrer weiter bezahlt. Weitere Häuschen sind geplant sowie eine Wasser-Versorgung aus einem weiter unten am Berg gelegenen Brunnen.

Auch planen wir eine neue hervorragende Methode für Mathematik einzuführen, die es den Kindern Singapurs ermöglicht hat, an die Spitze der Pisa Studie zu kommen. Die Vorstellung gefällt uns sehr, diese benachteiligten Kinder in Haiti an dem Besten teilhaben zu lassen, was es im Moment für das Zählenlernen, das Erlernen der Grundrechenarten… gibt.

Wir werden weiter berichten und immer wieder diesem Bericht einige Seiten hinzufügen!

Grüß Gott,

Ich heiße Pantal Hudson. Ich bin in der vierten Klasse. Ich danke Ihnen für Ihre Unterstützung und Ihre Großzügigkeit mir gegenüber. Ich liebe Grammatik. Ich möchte Maurer werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rundbrief Sommer 2017

Liebe Freunde der Haiti Kinder Hilfe,

hier kommt endlich der Sommer-Rundbrief.

Das Team in Haiti hat Anfang Oktober Yohann, einen französischen Volontär, empfangen. Er hat sich sehr gut eingelebt und alle schätzen seine Arbeit mit den Jugendlichen. Er kümmert sich viel um diejenigen, die bald selbständig leben und sich jetzt ein Einkommen aufbauen müssen. Die Jugendlichen sind sehr dankbar für seine Hilfe.

Beide Heime haben nun eine schöne Computerecke und Yohann arbeitet da mit Einzelnen und kleinen Gruppen. Das Mädchenheim hat eine Außentreppe bekommen, damit man im Falle eines Brands oder eines Erdbebens schnell das Haus verlassen kann.

Mehrere Jungs haben eine Ausbildung als Maurer oder Klempner absolviert. Die kleineren Instand-haltungsarbeiten oder Reparaturen und Verbesserungen, die in den Heimen nötig sind, führen sie inzwischen selber aus. Vier von ihnen haben unter der Leitung von einem von ihnen, der seine Maurerausbildung sehr gut absolviert hat, ein unterirdisches Wasserreservoir gebaut. Sie haben es sehr gut gemacht und stetig in einer sehr guten Stimmung gemauert, verputzt, Rohr-Anschlüsse gebastelt…. bis das neue Reservoir gefüllt werden und in Betrieb genommen werden konnte. Alles funktioniert gut. Voller Stolz haben sie uns ihr Werk vorgeführt.

Ein Junge, der den Führerschein gemacht hat, macht gerade eine 6-monatige Lehrzeit bei einem Taptap-Fahrer (Sammeltaxi) mit dem Ziel, selber dann ein solches Sammeltaxi zu fahren.

Wir haben andere Organisationen kontaktiert und versucht, gezielt Menschen kennen zu lernen, Handwerker zu finden, Firmen ausfindig zu machen, die für unsere jungen Leute potenzielle Arbeitgeber sein könnten, denn für diejenigen, die mit der Ausbildung fertig sind oder in diesem Jahr fertig werden, bemühen wir uns, bei der Existenzgründung so gut wie möglich mitzuhelfen. Jeder Einzelne wird beraten und begleitet. Kalkulationen werden gemacht, Vorstellungsgespräche werden geübt. Der Volontär aus Frankreich hat da eine seiner Hauptaufgaben.

Für diejenigen, die noch zur Schule gehen, haben wir einiges in die Wege geleitet, um ihnen  Einblicke in verschiedene Berufsfelder und -möglichkeiten zu geben. Sie kennen wenig von der Welt und wir wollen ihren Horizont erweitern. Eine kanadische Spezialistin für Taubstummensprache hat einer kleinen Gruppe die Berufe beschrieben, die möglich sind, wenn man diese Sprache gründlich gelernt hat.

Einige sind jetzt vollkommen selbständig und sind nicht mehr auf Hilfe angewiesen. Marie-Ynacia hat nach langer Suche eine Stelle als Krankenschwester gefunden.

Joanne hat einen Mini-Laden für Lebensmittel aufgemacht und kann davon leben. Diejenigen, die ein Handwerk gelernt haben, haben Werkzeug bekommen, das ihnen ermöglicht Aufträge anzunehmen. Einer hat mit der Starthilfe der HKH einen Stand aufgemacht, an dem er frische Obstsäfte und Sandwiches produziert und verkauft.

Hulda, die Agronomie studiert hat, hat einen Wettbewerb von der PADF (Pan American Development Foundation) gewonnen. Sie bekommt fachlichen Rat, über lange Zeit Unterstützung und Begleitung  und 8000 US-Dollar. Sie wird in den Sonnentrocknern außer Mangoschnitzen und Ananasscheiben auch Kartoffeln und Manioc trocknen, die sie zu Mehl verarbeiten wird. Außerdem wird sie auch Marmelade und Säfte herstellen.

Hervé, der Medizin studiert hat, hat noch keine Stelle als Arzt, aber er gibt Kurse in Krankenschwesternschulen und kann sich so über Wasser halten – mit seiner kleinen Familie zusammen, denn er hat ein kleines Mädchen bekommen. Er fährt immer wieder mit dem Moped aufs Land, wo er kostenlos die Landbevölkerung behandelt. 

Hérold Toussaint, der immer noch unverzichtbare Berater und Helfer, ist inzwischen Vize-Rektor der Staatlichen Universität von Haiti mit 33000 Studenten geworden.

Der Chor, der Anfang 2016 gegründet wurde, übt mit Begeisterung und in wechselnder Besetzung weiter. Mehrere Jungs haben seit einem Jahr Gitarrenunterricht. Sie haben in dieser Zeit viel gelernt.

Neben all den „Großen“, den Jugendlichen und jungen Erwachsenen gibt es nun auch einige neue “Kleinen“.  Sie leben bei ihren Eltern bzw. bei einem Elternteil oder manchmal bei der Oma. Die HKH sorgt für die Schule und gibt auch manchmal Lebensmittel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und große Externe gibt es natürlich immer noch wie zum Beispiel diese Mädchen, die alle 3 zur Schule gehen. Zwei davon machen im Sommer Abitur.

Anfang Oktober 2016 hat der Hurrikan Matthew den ganzen Süd-Westen Haitis verwüstet.  Wir sind 3 Monate später in das Gebiet gereist. Fast alle Häuser haben ihr Dach verloren – ob armselige Hütte, bescheidenes Häuschen, gut gebautes Haus oder Schule.

Gegen den Orkan war kein Dach gewachsen! 

Große Hilfsorganisationen haben Bleche gespendet und an vielen Stellen werden die Dächer repariert. Es wird aber Jahre dauern, bis alle wieder ein Dach über dem Kopf haben.  Der Hurrikan hat aber auch unzählige Bäume niedergerissen. Man sieht sie überall  liegen.  Die HKH hat auf Anraten eines Freundes, der mitten im betroffenen Gebiet lebt, eine große mobile Säge gekauft, die überall eingesetzt werden kann. Das verwüstete Gebiet ist so groß, dass 4 bis 6 Männer damit Arbeit – also 4 bis 6 Familien ein Einkommen haben. Sie werden mit einem Teil der Bretter bezahlt (Holz ist teuer in Haiti) und die Menschen, auf deren Grundstücken die Bäume liegen, haben entweder Bretter, um ihre Häuser zu reparieren oder etwas Geld, wenn sie die Bretter verkaufen.

Das große Waisenheim in CAP-Haitien gedeiht.

Die Hausaufgaben-Betreuung funktioniert so gut, dass die Waisenheimkinder in der Schule fast alle besser sind als die Kinder, die in ihren Familien leben. Deswegen wurde entschieden, nachmittags die Hausaufgabenbetreuung auf diese Kinder aus armen Familien auszudehnen.

Die Haiti Kinder Hilfe finanzierte 2016 Erzieher, Hausmütter und auch die Hausaufgaben-Betreuung.

Schwester Godelieve wurde vom Erzbistum Cap-Haitien gebeten, das erzbischöfliche Waisenheim zu übernehmen. Das hat sie zusammen mit einer erfahrenen Französin getan, denn mit ihren 81 Jahren wäre es für sie allein zu viel gewesen! In diesem Heim sind einige kleine Kinder, die noch eine Mutter haben. In Haiti sind Mütter manchmal gezwungen, sich von ihren Kindern zu trennen und sie in ein Heim zu geben. Schwester Godelieve und Marie-Catherine haben vor, diesen Frauen zu helfen, ihr Kind wieder aufzunehmen, indem sie sie unterstützen und beraten, Kindergarten oder Schule bezahlen und auch Lebensmittel beisteuern. Die Haiti Kinder Hilfe wird sich an dieser Aufgabe beteiligen.

Die Schule im Armenviertel Carrefour Aztèque läuft gut. Fast 500 Schüler lernen da und bekommen mittags ein warmes Essen. Die Haiti Kinder Hilfe bezahlt die Lehrer dieser Schule und hat da viele Patenschaften.

In diesem Viertel waren nach dem Erdbeben viele Notunterkünfte entstanden, in denen Jahre danach noch ganzeFamilien leben.

Die Haiti Kinder Hilfe hat zusammen mit der TaubertälerHilfsgemeinschaft für die bedürftigsten dieser Familien vierzehn einfache kleine Hohlblockhäuschen mit Blechdach bezahlt – meistens nur ein Raum, in dem eine ganze Familie lebt. Sie wurden zum großen Teil von den Leuten selber gebaut, denen das ganze Material gestellt wurde.

Die Dankbarkeit der Bewohner war berührend. Alle betonten, dass sie in den neuen Häuschen bei Regen nicht mehr nass werden. Wir werden damit fortfahren, den Bewohnern dieses Viertels zu helfen. Das wird uns durch den Direktor der Schule ermöglicht, der sehr zuverlässig alles organisiert.

In Deutschland ist uns eine komplette Schusterwerkstatt geschenkt worden: mehrere große Maschinen, kleinere Ledernähmaschinen, all das Handwerkzeug und einiges Material. Bis vor Kurzem hatte ein alter erfahrener Schuster damit gearbeitet. Sie wurde erst eine Zeit lang in der Scheune eines Freundes gelagert. Im Frühjahr wurde in einer Großaktion von erfahrenen und tatkräftigen Mitgliedern alles auf 8 Paletten sorgfältig verpackt und nach Belgien gebracht. Dort ist sie in einen Container geladen worden. Sie ist auf ihrem Weg nach Haiti. Jean Sprumont (er leistet seit 50 Jahren humanitäre Arbeit in Haiti) wird sie in Empfang nehmen und dafür sorgen, dass Räumlichkeiten gefunden werden und junge Männer eine entsprechende Ausbildung bekommen und damit arbeiten können. Wir hoffen, dass der eine oder andere von „unseren Jungs“ Interesse daran haben wird.

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

All das Berichtete ist nur dank Ihrer treuen Unterstützung möglich gewesen. Dennoch bleibt es finanziell schwierig! So müssen wir verstärkt darum bitten, von der Haiti Kinder Hilfe überall zu erzählen und uns weiter kräftig zu unterstützen! Schon jetzt: ein großes Dankeschön!

Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer und danken Ihnen im Namen all der unterstützten Kinder und Jugendlichen.

 

Mit herzlichen Grüßen

Für den Vorstand

Claire Höfer, 

             Monika Hofmann, 

                                     Alois Vogg

 

Ein aktueller Bericht aus Haiti von Jürgen Schmitt, dem Vorsitzenden der Taubertäler Hilfsgemeinschaft e.V.

04. November 2016

Liebe Freunde und Förderer der Haiti Kinder Hilfe,

„Erbärmlich“ , dieses Wort beschreibt die Lebenssituation vieler Menschen in Haiti. Oft ein Leben im Dreck neben der Straße, inmitten gewaltiger Abgaswolken, ein Leben in „Verschlägen“, die weder ausreichenden Schutz vor Regen und Hitze bieten noch vor Eindringlingen aller Art, sei es Tier oder Mensch. Menschen ohne Einkommen, die versuchen mit ein bisschen Handel am Straßenrand zu überleben.

Aber es gibt auch die „besseren“ Stadtviertel oder Ecken in Port-au-Prince, gute Restaurants, in denen man für gehobene europäische Preise ordentlich essen kann. Und auch gut sortierte Supermärkte, die Preise vergleichbar mit REWE & Co in Deutschland. Und ein fünf Sterne Hotel, an dem die Familie Clinton wesentliche Anteile hält, gibt es auch. Ich hab’s nicht überprüft.

Port Salut StrandPort Salut HausHaus in Port SalutHaus in Port Salut

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die letzten Tage war ich in Port Salut, im Süden Haitis. Dort wo das Auge des Zyklons gewütet hat. Die Hauptstadt Port-au-Prince war nicht so schlimm betroffen. Aber im Süden ist die Situation erschreckend. Die meisten Palmen und anderen Bäume sind abgeknickt oder umgerissen und oft auf Häuser gefallen. Statt tropischer Vegetation sieht die Landschaft apokalyptisch aus. Nicht eine der eh schon armseligen Unterkünfte hat sein Dach behalten, vielfach sind sie ganz eingestürzt. Ich habe schlimme Geschichten gehört, wie ganze Familien schutzlos über viele Stunden betend hinter einer wackligen Hauswand ausharren mussten. Ihnen blieb nur die Hoffnung aufs Überleben, das wenige Hab und Gut hatte ihnen schon der Zyklon genommen. Doch mehr als 800 Menschen haben Matthew nicht überlebt.

Viele Menschen müssen hungern, die „staatliche“ Lebensmittelverteilung funktioniert überhaupt nicht. Der Frust, gepaart mit Hunger und den Traumata des Erlebten, hat sich gestern in Les Cayes in gewalttätigen Demonstrationen mit brennenden Barrikaden entladen. Zwei Menschen sollen durch Schüsse ihr Leben verloren haben. Glücklicherweise war ich nicht betroffen, habe meine Rückfahrt durch die Stadt um einen Tag verschoben.
Wie schon berichtet hat unsere Schule in Carrefour/Port-au-Prince das Unwetter schadlos überstanden. Das erfüllt uns mit Stolz, haben wir doch offensichtlich ein solides Gebäude gebaut, in dem die Menschen, denen die „Hütte“ weggeschwemmt wurde, Schutz gefunden haben. Wir haben bereits begonnen für einige Familien neue, gemauerte Häuschen zu errichten. Zunächst für die Ärmsten der Armen nach einem Kriterienkatalog. Kinderreich, alleinstehende Mütter, mittellose Senioren, Familien in denen ein Mitglied gehandicapt ist. Und trotzdem bleibt es für unsere haitianischen Partner eine furchtbar schwere Aufgabe, eine Auswahl zu treffen. Den vielfachen Wunsch nach Gottes Segen; „Que Dieu vous benisse“, den ich erfahren habe, gebe ich gerne an alle Spender weiter.

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Und doch gibt es auch in unserer Schule großen Investitionsbedarf. Wie in jeder Schule mit lebhaften Kindern geht auch hier ständig was kaputt. Dazu kommt die exponierte Lage in einer klimatisch schwierigen Region. Wir werden die notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen auf den Weg bringen und für die Kinder auch das neben der Schule befindliche Grundstück einebnen und als Schulhof nutzbar machen. Die Kinder wünschen sich so sehr ein Karussell und eine Schaukel. Ich habe es noch nicht zugesagt, aber ich glaube, dass sie schon gemerkt haben, dass mein Zögern nicht von langer Dauer sein wird.

Wir haben auch den ersten PAUL (Portable Aqua Unit for Livesaving) in den Probebetrieb genommen. Wir wollen damit das Zisternenwasser zu trinkbarem Wasser aufbereiten. Die ersten Erfahrungen sind gut und machen Hoffnung, dass es gelingt.

Viele Grüße nach Deutschland

Jürgen Schmitt (seit etwa 2 Wochen in Haiti)

Vorsitzender Taubertäler Hilfsgemeinschaft e.V.

Der neue Haiti-Kalender 2017 ist da!

Unterstützen Sie uns durch den Kauf eines Kalenders mit Fotos von haitianischen Kindern!

ankuendigung-kalender-2017-1 Alle Fotos sind von Claire Höfer gemacht und zeigen Kinder, die von der Haiti Kinder Hilfe unterstützt werden. Der Kalender wurde von einem guten Freund der Haiti Kinder Hilfe gestaltet und gespendet. Das heißt, dass 100% des Erlöses den Projekten des Vereins in Haiti zugutekommen.

Der Kalender besteht aus 14 vierfarbigen Seiten in der Größe DIN-A4.

Der Kalender kostet 10,00 € plus Versandkosten.
Bei Abnahme ab 10 Exemplaren entfallen die Versandkosten.

Bestellen kann man den Kalender:

  • mit dem Formular am Ende dieser Seite
  • per E-Mail an christianepropfe@gmx.de
  • schriftlich bei Christiane Propfe, Waldweg 8, 38302 Wolfenbüttel
  • telefonisch bei Christiane Propfe: 05331-72979

Wir schicken Ihnen dann so bald als möglich den Kalender und eine Rechnung zu.

ankuendigung-kalender-2017-2

 

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    Ein Kalender kostet 10,00 € plus Versandkosten.

    Bei Abnahme von mindestens 10 Exemplaren entfallen die Versandkosten.


    Hiermit bestelle ich den Kalender der Haiti Kinder Hilfe. Den Rechnungsbetrag werde ich nach Erhalt der Rechnung überweisen.

    Anmerkungen

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