Rundbrief November 2018

Liebe Freundinnen und Freunde der Haiti Kinder Hilfe,

Dieses Mal möchten wir ihnen im Rundbrief Fotos von Haiti und ausnahmsweise keine Bilder von unseren Kindern und Jugendlichen zu zeigen. Text und Fotos haben also keinen anderen Zusammenhang als dass es um das Land Haiti geht! 

Immer mehr von unseren jungen Leuten werden flügge. Sie fangen ihr unabhängiges Leben an.

Die Entscheidungen, die wir getroffen haben, um ihnen gute Ausbildungsmöglichkeiten zu geben, haben sich bewährt. Wir haben ihnen ermöglicht, Schulen, Ausbildungsstätten, Hochschulen, Technische Universitäten, Universitäten  zu besuchen, die teuer waren. Aber mit Abschlüssen, die in Haiti „etwas wert sind“, haben sie wirklich Chancen und finden Arbeit. Zum Beispiel haben bisher alle Maschinenbautechniker erst ein Praktikum, dann eine feste Stelle gefunden. Sie sind froh und stolz und haben uns schöne Dankesbriefe geschrieben.

Einer ist mit seinem  Jurastudium  nun ganz fertig und aus der WG ausgezogen. Er hat das kleine Startkapital, das alle bekommen, gekriegt und dazu noch einen Laptop, unverzichtbares Werkzeug für ihn! Dem Ziel, mit dem er das Studium anfing, wird er sich nun widmen können.: „Leuten in Haiti zu Gerechtigkeit verhelfen“. Seine Patin bei der HKH in Deutschland wird ihn noch 6 Monate lang unterstützen, denn der Anfang ist schwierig! Bis er genug Geld verdient, wird es dauern.

Mehrere Mädchen, die Kochen gelernt haben, machen Praktika in Restaurants.

Und eine ganze Menge junger Leute geht noch ins Gymnasium oder besucht eine Ausbildung. Das Schuljahr hat für alle angefangen, ein neuer Nachhilfelehrer ist engagiert.

4 Jungs haben in den Sommerferien eine Kurzausbildung gemacht. Die Firma, die das anbot, stellt Smartphones und Tablets her und den Jungs wurde beigebracht, solche Elektronikgeräte zu reparieren. In Haiti ist der Bedarf danach sehr groß. Am Ende bekamen sie ein Set von kleinen Werkzeugen. Einer fängt jetzt an, damit sein Geld zu verdienen. Man braucht sich nur auf den Bürgersteig zu setzen mit einem Schild und die Kunden können kommen! Die drei anderen gehen weiter aufs Gymnasium.

EINE  NEUIGKEIT: Wir haben seit Anfang Mai einen neuen Volontär aus Frankreich. Er ist 62 Jahre alt, war Erzieher und hat sehr viel Erfahrung. Noch topfit wollte er seinen Ruhestand mit einem sinnvollen Einsatz irgendwo auf der Welt beginnen,  „solange es noch gut geht“! Die DCC (Délégation Catholique pour la Coopération) hat ihm Haiti vorgeschlagen und im März haben wir ihn kennen gelernt. Durch sein Alter und seine weißen Haare genießt er in Haiti automatisch mehr Respekt als ein junger Erzieher. Das ist bei unseren jungen Leuten sehr günstig! Er hat schon viel in die Hand genommen und begleitet unsere Jugendlichen hervorragend. Er hat schon seinen Vertrag, der ursprünglich bis Mai 2020 geht, um 4 Monate verlängert, weil es „unverantwortlich wäre nicht den Schuljahresanfang 2020-2021 zu begleiten“. Wir sind sehr dankbar.

 

 

DAS  ARMENVIERTEL  CARREFOUR  AZTÉQUE: die HKH hat wieder einige Regendichte Häuschen finanziert und in der Schule dieses Viertels haben wir den ganzen Sommer lang die Lehrer (die von der HKH bezahlt werden) fortgebildet. Die Singapur-Methode, eine neue sehr gute Mathematikmethode, wird seit Schuljahresanfang angewendet und die Lehrer mussten lernen, sie einzusetzen. Die Schulbücher mir Arbeitsheften wurden per Container nach Haiti geschickt.

Erst Mal geht es darum, in der letzten Klasse der Vorschule richtig zählen zu lernen und dann in der ersten Klasse mit den 4 Grundrechenarten anzufangen. Nächstes Jahr kommt die zweite Klasse dazu. Wir werden jedes Jahr eine Klasse dazu nehmen.

Bei weltweiten Vergleichstests im Fach Mathematik landen Schüler aus Singapur, Südkorea oder China auf den vorderen Plätzen. Das liegt an dieser Methode, die den Kindern Mathe auf eine anscheinend total natürliche Weise beibringt. Es war uns ein Anliegen, ärmsten Kindern diese Möglichkeit zu geben.

IM  WAISENHEIM « Institut Notre Dame de la Médaille Miraculeuse » in CAP-HAïTIEN haben nach den Sommerferien nun alle Erzieher, die von der Haiti Kinder Hilfe bezahlt werden, den „normalen Schulalltag“ wieder eingeleitet. Während der Ferien gab es eine Fülle von Aktivitäten – teilweise dank der vielen Volontäre, die da helfen.

Wir freuen uns darauf, im Januar alle Kinder zu sehen und auch alle Neuerungen (neue Häuser, eine Regenwassersammelanlage usw…) zu besichtigen.

SCHWESTER  GODELIEVE ist nach einem Monat in Europa wieder im KINDERHAUS in CAP-HAïTIEN, das sie zusammen mit Marie-Catherine Bayle führt. Sie arbeiten sehr eng mit dem in Cap gut funktionierenden Jugendamt zusammen. Ihnen werden immer wieder Straßenkinder gebracht und in mühsamer Detektivarbeit suchen sie nach deren Familie. Oft werden sie fündig und die Kinder können ihren Müttern wieder gegeben werden. Es ist nicht von ungefähr, dass diese Kinder auf der Straße gelandet sind. Die Mütter brauchen Hilfe, um die Kinder zu ernähren, zu kleiden und sie zur Schule zu schicken. Da hilft die HKH: wir übernehmen die Patenschaft für solche Kinder und bezahlen Lebensmittel, Schulgelder und Schulmaterial und auch die regelmäßige Begleitung dieser sehr bedürftigen Familien. Wir werden diese so sinnvolle Unterstützung in Zukunft ausdehnen und intensivieren.

 

DIE KÖRPERBEHINDERTEN oder KRANKEN KINDER und JUGENDLICHEN, denen die HKH Anfang des Jahres eine Prothese, eine OP oder eine langwierige orthopädische Behandlung bezahlt hat, werden wir bald in Port-au-Prince sehen können. Diese Arbeit ist sehr erfolgreich und befriedigend. Wir wollen sie unbedingt fortsetzen und haben Healing Hands for Haiti gebeten, uns bei unserem nächsten Aufenthalt weitere Kinder vorzustellen, die unsere Hilfe benötigen. Wir werden sie Ihnen in unserem Frühjahrsrundbrief vorstellen.

 

ALLE direkt von der HKH betreuten  „EXTERNEN“, die Kleinen  ( 5 bis 9 Jahre alt) sowie die Großen (16 bis 22 Jahre alt) haben im September ein neues Schuljahr begonnen. Bei den Großen machen zwei eine anspruchsvolle Ausbildung (Informatik und Wirtschafts-lehre).

Die Kleinen haben voller Begeisterung ihre Schulbücher und -hefte in Empfang genommen. Alle tragen stolz ihre Uniformen.

Wir wollen diesen Bericht mit fröhlichen, farbenfrohen Bildern beenden, denn trotz des Elends, der Korruption, der Kriminalität, der chaotischen politischen Zustände… ist Haiti ein Land voller Leben, und die Menschen können etwas sehr gut: den Augenblick genießen, wenn er schön ist!

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir sind dankbar, dass wir in diesem Jahr durch Ihre Unterstützung viel Gutes für haitianische Kinder und Jugendliche tun konnten. Wir danken Ihnen sehr herzlich dafür und natürlich bitten wir Sie weiterhin um Ihre Unterstützung.

Wir wünschen Ihnen eine schöne Adventszeit, gesegnete Weihnachten und ein glückliches Jahr 2019!

für den Vorstand

Claire Höfer, Alois Vogg, Monika Hofmann

Haiti Kinder Hilfe e.V., Sonnwendstr. 7, 86551 Aichach, 08251/3982

Spardabank München e.G., IBAN: DE62 7009 0500 0001 0221 80

BIC-Code: GENO DE F1S04

 

 

      
  

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